Die Regierung streicht die Möglichkeit für Zuverdienst beim Arbeitslosengeld.
1.800 Euro netto. So viel Geld hat ein Jobsuchender im Durchschnitt zur Verfügung, wenn er nebenbei noch geringfügig arbeitet, rechnete Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer am Mittwoch vor. Das ergibt sich aus durchschnittlich 41,4 Euro Arbeitslosengeld pro Tag sowie 550 Euro Geringfügigkeitsgrenze. Das sei „schlichtweg kein Anreiz“ zum Arbeiten argumentierte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).
Ein weiterer Vergleich: Ein Mann, der den durchschnittlichen Bezug von Notstandshilfe erhält und einer geringfügigen Beschäftigung nachgeht, kommt auf 1.570 Euro netto pro Monat. Der durchschnittliche Notstands-Bezug lag zuletzt (Stand 11/2024) bei 34,1 Euro täglich. Eine Arbeitskraft im Handel hingegen erhält 1.690 Euro netto pro Monat (Beschäftigungsgruppe C). Der „Anreiz“ arbeiten zu gehen, sind also derzeit 120 Euro finanzieller Vorteil.
„Es kann nicht sein, dass Arbeitslosigkeit in manchen Fällen finanziell vorteilhafter ist als Erwerbsarbeit – das ist leistungsfeindlich und ungerecht gegenüber all jenen, die täglich ihrer Arbeit nachgehen. Um solche Fehlanreize zu beseitigen, haben wir bereits die Bildungskarenz abgeschafft – der nächste Schritt folgt nun bei der Geringfügigkeit“, so Hattmannsdorfer.