Seit seinem Skiunfall vor knapp elf Jahren gelangt nur sehr wenig Informationen an die Öffentlichkeit. Jetzt erklärt Schumachers Anwalt Felix Damm, was hinter verschlossenen Türen besprochen wird.
Es ranken sich viele Mythen um den Gesundheitszustand von Michael Schumacher (55). Seit er am 29. Dezember 2013 beim Skifahren schwer verunglückte, hat man nur vermuten können, wie es um ihn steht. Die Familie und auch Anwalt Felix Damm schirmen die Formel-1-Legende bestmöglich von der Öffentlichkeit ab. In einem Interview mit dem Rechtsmagazin „Legal Tribune Online“ erklärt Damm jetzt jedoch, dass der Plan ein anderer war.
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„Wir haben auch mal überlegt, ob eine finale Meldung über den Gesundheitszustand der richtige Weg sein könnte. Doch danach wäre ja nicht Schluss gewesen und es hätten dann permanent aktualisierte ‘Wasserstandsmeldungen’ erfolgen müssen. Denn als Betroffener hat man es nicht in der Hand, den Medien damit einen Schlussstrich zu verordnen.” Es gehe darum, den Medien keinen Spielraum lassen zu wollen. Jede Information, die man rausgebe, sei immer wieder aufrufbar. „Wenn wir dann gegen diese Berichterstattung vorgehen wollten, müssten wir uns mit dem Argument der freiwilligen Selbstöffnung befassen”, erklärt Damm.
Privatleben in Gefahr
Würde die Familie selbst mit solchen Informationen an die Öffentlichkeit treten, könne sie sich nicht mehr auf “Privatheit von solchen Tatsachen” berufen. Anfänglich habe man den Fehler bereits mit den Ärzten gemacht, weil diese Pressekonferenzen zum Stand der Dinge gaben. “Das waren eigentlich Inhalte, die thematisch der Privatsphäre zugeordnet werden. Das war bis dahin eigentlich komplett tabu. Und die Familie lief damit Gefahr, Folge-Berichterstattung ermöglicht zu haben. Doch ein Gericht urteilte alsbald: Die Informationen waren so allgemein, dass sie Spekulationen über Schumachers Zustand nicht rechtfertigten.” Ab und zu äußern sich Bruder Ralf und Sohn Mick dann aber doch zu Michael Schumacher.
Phänomen Schumacher
Damm gehe davon aus, dass die Fans damit leben können, nicht zu wissen, wie es ihrem Idol tatsächlich geht. Erstaunt sei er jedoch darüber, dass so viel berichtet werde, obwohl es keine belastbaren Informationen gebe.