Robert Menasse sieht ein von ÖVP und FPÖ regiertes Österreich als Gefahr für Europa. “Herbert Kickl hat ein Freundschaftsabkommen mit Putins Partei abgeschlossen und hat sich oft pro-russisch gezeigt. Die Gefahr ist eine Orbanisierung Österreichs, ein Versuch, die Pressefreiheit und die Unabhängigkeit der Richter zu unterdrücken”, so Menasse im Interview mit der römischen Tageszeitung “La Repubblica” (Sonntagsausgabe).

Kickls Wähler seien “Austrofaschisten”, meinte der Literat. “Der Nazismus ist in Österreich diskreditiert, der Austrofaschismus nicht. Weil er die Souveränität verteidigte, weil die Austrofaschisten ‘Patrioten’ waren”, so Menasse.

Der Autor warnte, dass die FPÖ Schlüsselressorts in einer neuen Regierung in Wien übernehmen könnten. “Die Rechtsextremen werden einige Ministerien übernehmen, die sie interessieren – Wirtschaft, Finanzen, Justiz -, wo sie enormen Schaden anrichten werden, denn in Österreich haben die Minister enorme Autonomie, auch gegenüber dem Bundeskanzler. Sie werden also sagen können: ‘Wen kümmert es, wer unter uns Kanzler ist’. Außerdem sagt die FPÖ immer ‘wir sind das Volk’, weil sie den Anspruch hat, zu behaupten, wer das Volk ist. Und das ist für mich Faschismus”, so Menasse.

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