Bei der neuen Eskalation in Syrien sind Aktivisten zufolge insgesamt mehr als 600 Menschen bei Massakern und Gefechten getötet worden. 

Sicherheitskräfte der Übergangsregierung hätten mindestens 428 Menschen getötet oder exekutiert, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder. Neben den Zivilisten wurden auch mehr als 200 Kombattanten auf beiden Seiten getötet.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle, die den Konflikt über ein Netzwerk von Informanten verfolgt, sprach von Massakern in mehr als 20 Orten der Gouvernements Latakia, Tartus und Hama. Die westlichen Küstenregionen gelten als Hochburgen der Alawiten, einer religiösen Gemeinschaft, der auch der gestürzte Machthaber Bashar al-Assad angehört. Die Beobachtungsstelle warf Kämpfern der islamistischen Interimsregierung Kriegsverbrechen vor.

Einige Bewohner der Küstenregion sagten, Tausende Alawiten und Christen hätten seit Donnerstag aus Angst um ihr Leben ihre Häuser verlassen. Mehrere Hundert Menschen, vor allem Frauen, Kinder und Ältere, suchten Zuflucht auf einem russischen Militärstützpunkt in Syrien, wie aus vor Ort entstandenem Filmmaterial hervorgeht und von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen berichtet wurde. Unabhängig überprüfen ließen sich auch diese Angaben nicht.

Außenministerium fordert Deeskalation

“Wir fordern alle Seiten auf, die Lage zu deeskalieren und die Täter vor Gericht zu stellen, und erneuern unseren Aufruf an die De-facto-Behörden, einen friedlichen und inklusiven politischen Übergang sicherzustellen”, postete das Außenministerium in Wien auf X und Bluesky. Die Bilder aus Syrien seien “verstörend”, hieß es weiter.

Am Donnerstag waren bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von al-Assad und Sicherheitskräften der neuen Regierung eskaliert.

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