Herzogin Meghan sorgt erneut für Schlagzeilen – diesmal in Verbindung mit ihrem Engagement bei der Luxusmarke Cesta Collective, die handgefertigte Taschen von Frauen aus Ruanda produziert. Obwohl das Unternehmen von fairer Bezahlung spricht, merken die Arbeiterinnen nichts davon
Vergangenen Sommer trat Meghan Markle gemeinsam mit Prinz Harry in Kolumbien auf, im Rahmen einer ihrer Reisen, die als „pseudo-royale Tour“ beschrieben wurde. Dabei präsentierte sie eine Tasche der Marke Cesta Collective, ein Unternehmen, an dem sie mittlerweile als Minderheitsgesellschafterin beteiligt ist. Cesta Collective wirbt damit, durch die Herstellung ihrer Taschen „würdevolle Beschäftigungsmöglichkeiten für talentierte weibliche Kunsthandwerkerinnen“ zu schaffen. Doch laut einer Untersuchung der britischen “Mail on Sunday” verdienen einige der Frauen, die die Taschen in Ruanda fertigen, weniger als 50 Cent pro Stunde – weit unterhalb der internationalen Armutsgrenze der Weltbank von 2 Euro pro Tag.
Eine betroffene Kunsthandwerkerin, Didacienne Musengimana, berichtet: „Ich verdiene weniger als 12 Euro pro Tasche, obwohl die Herstellung rund drei Tage dauert.“ Einige Modelle, wie der „Taco Tote“, werden für mehr als £800 verkauft. Meghan vermarktet Cesta-Taschen nun auf ihrer neuen Plattform „ShopMy“, wo sie von jeder verkauften Tasche Provisionen von bis zu 30 Prozent erhalten könnte. Bei einem Verkaufspreis von 851 Euro pro Tasche wären das etwa 250 Euro pro Stück. Experten schätzen, dass „ShopMy“-Nutzer, die in der Spitze bis zu 1 Million Dollar jährlich verdienen, Meghan eine lukrative Einkommensquelle sichern könnten.
Kontroverse um die Bezahlung
Das Unternehmen selbst verteidigt die Löhne und betont, dass die Handwerkerinnen zusätzlich durch landwirtschaftliche Tätigkeiten und andere Einkommensquellen unterstützt werden. Kritiker hingegen werfen Cesta und Meghan vor, die Frauen lediglich als Marketinginstrument zu nutzen. Die Taschen werden von Frauen in ländlichen Regionen Ruandas handgefertigt und anschließend nach Italien verschifft, wo sie in luxuriöse Handtaschen verwandelt werden. Der Produktionsprozess, der das Label als nachhaltig und fair bewirbt, steht jedoch im Kontrast zu den Berichten über die Löhne der Kunsthandwerkerinnen. Die Zusammenarbeit mit Cesta Collective stellt Meghan vor eine schwierige Situation: Während sie sich öffentlich für Gleichberechtigung und Unterstützung benachteiligter Gruppen einsetzt, kommen Fragen auf, wie sie sich mit einem Unternehmen verbinden kann, das für seine Produktionsbedingungen in der Kritik steht.
Ob und wie Meghan auf diese Berichte reagieren wird, bleibt abzuwarten. Die Debatte über faire Bezahlung und soziale Verantwortung ist jedoch längst entbrannt und könnte die Wahrnehmung der Herzogin weiter beeinflussen.