Schokolade gehört für viele Menschen zu Ostern dazu, oft wird sie in Hasenform gekauft und verschenkt. In sozialen Medien verbreitet sich aktuell die Befürchtung, der Begriff „Osterhase“ solle nicht mehr verwendet werden.
Grund ist ein sogenannter „Sitzhase“ im Angebot des deutschen Discounters Lidl. Soll deshalb der Osterhase abgeschafft werden?
Der „Sitzhase“
Lidl Deutschland hatte nie vor, Osterhasen zu „verbieten“. Das bestätigte das Unternehmen, für Österreich gilt dasselbe. Die Bezeichnung „Sitzhase“ ist seit Jahren üblich.
Auslöser der Debatte war ein Lidl-Prospekt, in dem der „Sitzhase mit Schleife“ angeboten wird. Im selben Heft finden sich auch „Schokohasen“ und „Osterhasen“. Einige weitere Produkte tragen „Ostern“ im Namen. Auch im Online-Shop des Unternehmens sind sie gelistet.
„Branchenübliche Praxis“
Entsprechend äußerte sich der Discounter gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur dpa: „Einige Schokoladenhasen bezeichnet Lidl in Deutschland seit einigen Jahren als Sitzhasen, um eine klare Unterscheidung zwischen den verschiedenen Artikeln zu ermöglichen. Die Wahl unterschiedlicher Bezeichnungen für Schokohasen entspricht einer branchenüblichen Praxis.“ Und weiter: „Lidl in Deutschland vermeidet die Bezeichnung Ostern dementsprechend nicht.“
Ganz ähnlich reagierte Lidl Österreich. Man distanziere sich vom Vorwurf, Ostern abschaffen zu wollen, sagte ein Sprecher zur APA. Es gebe viele verschiedene Bezeichnungen für Schokoladefiguren, Grund sei die bessere Unterscheidung. Die aktuelle Debatte habe also keine Grundlage.
Verschiedene Hasennamen schon länger üblich
Lidl ist nicht der einzige Anbieter von Sitzhasen. Auch beim deutschen Discounter Aldi finden sie sich. Bei manchen Herstellern gibt es zudem „Schmunzelhasen“ oder „Goldhasen“. Teilweise werden auch schlicht „Hohlfiguren“ aus Schokolade verkauft. Der Osterhase wird also nicht abgeschafft, sondern hat je nach Marke unterschiedliche Namen. Das zeigt auch die Liste der getesteten Produkte einer Blindverkostung 2024.