Ein Handyverbot soll an Österreichs Schulen kommen. Der Mediziner Hans-Peter Hutter erklärt im oe24-Gespräch, warum er dafür ist.

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) fordert ein Handyverbot in Österreich an den Schulen. Dabei erhält er Unterstützung von Hans-Peter Hutter, einem angesehenen Mediziner und Umweltmediziner an der MedUni Wien. Hutter, der als Oberarzt und stellvertretender Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin tätig ist, warnt vor den gesundheitlichen Risiken einer übermäßigen Handynutzung. „Handys haben erhebliche Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit von Jugendlichen“, erklärt Hutter gegenüber oe24.

Studien zeigen, dass zu viel Handynutzung zu Schlafstörungen führt, was wiederum die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. „Schüler, die häufig ihre Handys nutzen, schlafen schlechter und sind dadurch weniger leistungsfähig und konzentriert“, so der Experte. 

Schüler leiden eher an “impulsivem Verhalten”

Darüber hinaus zeigt sich ein Zusammenhang zwischen der verstärkten Nutzung von digitalen Geräten und einer zunehmenden körperlichen Inaktivität. Hutter betont, dass Schüler, die viel Zeit mit ihren Smartphones verbringen, weniger aktiv sind und daher ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme wie Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Handy-Nutzung gehe oft mit ungesundem Essverhalten einher und führe zu einem Anstieg von “impulsivem Verhalten”.

Depressiven Verstimmungen und Angstzustände

Die gesundheitlichen Folgen der Handynutzung sind nicht nur körperlicher Natur, sondern auch psychischer. Laut Hutter begünstigt exzessive Mediennutzung auch die Entwicklung von depressiven Verstimmungen und Angstzuständen. Der ständige Medienkonsum und der Vergleich mit anderen in sozialen Netzwerken können das Selbstwertgefühl der Jugendlichen negativ beeinflussen und zu psychischen Problemen führen.

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