Aufgrund des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche in der benachbarten Slowakei werden mit Samstag 23 Grenzübergänge, zwei davon in Niederösterreich, vorübergehend geschlossen.
Die betroffenen Übergänge seien in enger Abstimmung mit den Behörden in den betroffenen Bundesländern Niederösterreich und Burgenland, den Landwirtschaftskammern und dem Ministerium für Land-und Forstwirtschaft festgelegt worden, gab das Innenministerium am Donnerstag in einer Aussendung bekannt.
Betroffen sind diese Grenzübergänge
Zur Slowakei
1. Angern-March/Zahorska Ves
2. Schloss Hof/Devinska Nová Ves
Zu Ungarn
1. Andau – Jánossomorja
2. Andau – Kapuvar (Zugang zur Brücke von Andau)
3. Baumgarten – Sopron
4. Deutsch Jahrndorf – Rajka
5. Deutschkreutz – Harka
6. Deutschkreutz – Nagycenk
7. Halbturn – Várbalog
8. Halbturn – Várbalog (Albertkazmerpuszta)
9. Klostermarienberg – Olmod
10. Loipersbach – Ágfalva
11. Lutzmannsburg – Zsira
12. Lutzmannsburg (Rebberg) – Zsira
13. Lutzmannsburg (Therme) – Zsira
14. Neckenmarkt – Harka
15. Nickelsdorf – Rajka
16. Nikitsch – Sopronkövesd
17. Nikitsch – Zsira
18. Ritzing (Helenenschacht) – Sopron (Brennbergbánya)
19. Schattendorf – Ágfalva
20. Sieggraben (Herrentisch) – Sopron (Görbehalomtelep)
21. Wallern – Kapuvár (Zugang zur Brücke von Wallern)
Die Landespolizeidirektionen seien dabei für die Sicherung und Kontrollen der Grenzübergänge zuständig. „Geschlossene Grenzübergänge stellen im Gegensatz zu Grenzkontrollen an geöffneten Übergängen eine weniger personalintensive Maßnahme dar und werden in unterschiedlicher Stärke und Intensität durchgeführt“, teilte das Ministerium mit. In diesem Zusammenhang wurde mitgeteilt, dass keine weiteren Details zu den Maßnahmen an den Grenzen bekanntgegeben würden.
Bereits seit Ende vergangener Woche unterstützt die Polizei im Rahmen der bestehenden Kontrollen an der slowakischen und ungarischen Grenze die Gesundheitsbehörden. Die Maßnahmen umfassen dabei die Anhaltung von Fahrzeugen, die Überprüfung von Dokumenten und Kontrolle der Fahrzeuge.
Überwachungsprogramm im Burgenland angelaufen
Unterdessen ist im Burgenland ein umfassendes Überwachungsprogramm angelaufen. In den kommenden Wochen werden alle 660 Betriebe im Nord- und Mittelburgenland kontrolliert, hieß es am Donnerstag aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne). Zwölf Betriebe in Deutsch Jahrndorf, Nickelsdorf, Halbturn und Mönchhof werden wöchentlich beprobt. Vorerst läuft das Programm bis 17. Mai.
Die vier Gemeinden im Bezirk Neusiedl am See, in denen wöchentlich Proben genommen werden, bilden aufgrund ihrer Nähe zum ungarischen Ausbruchsort Levél eine Überwachungszone. Dort gilt auch ein Jagdverbot, damit Wildtiere nicht aufgescheucht werden und das Virus bei ihrer Flucht unter Umständen weitertragen. Zuletzt fielen sämtliche Tests in der Zone negativ aus.
Untersuchung auf klinische Symptome in 660 Betrieben
In den 660 Betrieben der Beobachtungszone, wie das Burgenland sie nennt, werden die Tiere in den kommenden Wochen nach und nach auf klinische Symptome untersucht und die Einhaltung der Maßnahmen zur Biosicherheit überprüft. In rund 150 Betrieben werden zusätzlich monatlich Proben genommen.
Das Überwachungsprogramm sei eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung, betonte Haider-Wallner. „Wir müssen alles tun, um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern.“
Der burgenländische FPÖ-Bauernobmann und Bundesrat Thomas Karacsony sprach sich gegenüber der APA gegen Grenzsperren aus: „Das führt zu Panik und lähmt die gesamte Wirtschaft wie zu Corona-Zeiten.“ Zielführender wären seiner Ansicht nach Seuchenteppiche bei Grenzübergängen sowie „rigorose Grenzkontrollen“ von Lebendtiertransporten.