Vor einer geplanten Verteilung von Hilfsgütern nahe Gaza-Stadt waren am Donnerstag übereinstimmenden Angaben zufolge Dutzende Palästinenser getötet und verletzt worden.

Tel Aviv. Der Tod Dutzender Palästinenser bei der geplanten Verteilung von Hilfsgütern am Donnerstag im Gazastreifen ist laut dem israelischen Militär auf ein Massengedränge zurückzuführen. Anders als von Hamas-Seite angegeben, seien die meisten Todesfälle nicht auf Schüsse des israelischen Militärs zurückzuführen, sagte ein Militärsprecher am Sonntag. Vielmehr seien die meisten Opfer in dem Gedränge erdrückt worden, aus dem heraus israelische Soldaten angegriffen worden seien.

Diese hätten daraufhin Warnschüsse abgegeben und einzelne Plünderer erschossen, die die Soldaten bedroht hätten. Das habe eine vorläufige Untersuchung durch das Militär ergeben, der eine weitere Untersuchung durch eine unabhängige Kommission folgen solle.

Dutzende Palästinenser getötet und verletzt

Vor einer geplanten Verteilung von Hilfsgütern nahe Gaza-Stadt waren am Donnerstag übereinstimmenden Angaben zufolge Dutzende Palästinenser getötet und verletzt worden. Die der militanten Hamas unterstellten Gesundheitsbehörden hatten von mehr als 100 Toten gesprochen, die von israelischen Soldaten erschossen worden seien. Israel hatte die Angaben bereits am Donnerstag zurückgewiesen und erklärt, eine Menschengruppe habe sich trotz Warnschüssen Soldaten genähert. Diese hätten auf jene gefeuert, die eine Bedrohung dargestellt hätten. Der Vorfall hatte international Kritik ausgelöst. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres forderte eine unabhängige Untersuchung.

 

Der Gaza-Krieg begann am 7. Oktober mit einem Großangriff der Hamas auf Israel, bei dem die Islamisten nach israelischen Angaben 1.200 Menschen töteten und etwa 240 Geiseln nahmen. Israel reagierte mit einem Einmarsch in das Palästinenser-Gebiet und Luftangriffen. Seitdem sind nach Angaben der palästinensischen Behörden mehr als 30.000 Bewohner des Gazastreifens getötet worden. Große Teile der Infrastruktur für die 2,3 Millionen Menschen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen sind zerstört. Die UNO beklagt eine katastrophale Versorgungslage der Zivilbevölkerung.

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