Angelina Jolie macht uns jetzt mit „Maria“ im Kino die Callas. Sie liefert eine grandiose Leistung. Der Film selbst ist jedoch eher eine Enttäuschung.  

Ein fesselnder Trailer, der Lust auf den Kinobesuch macht. Und dann aber doch die frustrierende Erkenntnis: der Trailer war deutlich besser als der Film. Gedanken, die nun wohl vielen Kinobesuchern kommen, wenn sie sich, so wie oe24 es schon getan hat,  den neuen Angelina-Jolie-Film „Maria“ ansehen. 

Das liegt aber bei Gott nicht an Jolie, die die größte Operndiva aller Zeiten mit Bravour, Hingabe und beachtlichem Stimmvermögen spielt und damit ihre Golden-Globe-Nominierung mehr als rechtfertigt. Mit ihrer besten Leistung seit „Durchgeknallt“, für die es ja im Jahr 2000 den Oscar als beste Nebendarstellerin gab. 

Jolie (o.) spielt die Callas (u.)


Vielmehr ist das 124-minütige Psycho-Drama von Pablo Larraín („Spencer“) eine Tour de Force. Er zeigt die letzten Monate der Callas im Paris des Jahres 1977. Sie lebt zurückgezogen in ihrer riesigen Wohnung. In einer Welt voller Erinnerungen und Medikamenten-Missbrauch, in der sie Kammerdiener Ferruccio (Pierfrancesco Favino) und Köchin Bruna (Alba Rohrwacher) mehr als nur schikaniert.

Dazu gibt’s hervorgerufen durch den jungen Journalisten Mandrax (Kodi Smit-McPhee) nicht immer schlüssige Rückblenden in ihr bewegtes Leben: Von der traumatischen Jugend im von Nazis besetzten Griechenland über die großen Opern-Triumpfe bis zur herzerreißenden Liebesaffäre mit Reedner-Milliardär Aristotle Onassis (Haluk Bilginer).

Große Erinnerungen, die sie 12 Jahre nach ihrem letzten großen Opern-Auftritt mit „Tosca“ in London an ein Comeback glauben lassen. Doch ihre Stimme ist dann doch schwächer als der Film, der ja auch nur eine einzige Oscar-Nominierung erhielt. Und das in der Nebenkategorie „Bestes Make-up und beste Frisuren“.

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