Die MA 48 kümmert sich innerhalb der Gemeindegrenzen um das gesamte Müllaufkommen, wobei alles thermisch genutzt und wiederverwertet und nur unbedenkliche Verbrennungsrückstände deponiert werden.

Die Stadt Wien kümmert sich komplett selbst um ihr ganzes Müllaufkommen, erklärte Umwelt- und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) Freitag bei einer Pressekonferenz in der Verwertungsanlage „Pfaffenau“ der Magistratsabteilung (MA) 48 in Wien Simmering. Alle Anlagen der Entsorgungskette, wo man etwa auch Energie aus dem Mist gewinnt, seien innerhalb der Stadtgrenzen und Gemeindesache. Zudem werde der gesamte Müll klimaschonend verwertet und nicht deponiert.

Die MA 48 (für Abfallwirtschaft) sorgt dafür, dass hundert Prozent des Siedlungsabfalls von Restmüll, Problemstoffen bis Sperrmüll in der Hauptstadt selbst vergärt, verwertet, aufbereitet und kompostiert werden, sagte deren Chef Josef Thon: „Es wird in Wien seit 2009 „absolut kein Restmüll mehr deponiert“. Lediglich die Verbrennungsrückstände aus dessen thermischer Aufbereitung würden im 22. Bezirk abgelagert. Dies sei klimaschonender, als den Müll zu vergraben. „Während bei der Deponierung von einer Tonne Restmüll Methan und damit 2.400 Kilogramm CO2-Äquivalente entstehen, spart die thermische Verwertung derselben Menge 250 Kilogramm CO2-Äquivalente ein“, so der Experte.

Müll ersetzt fossile Brennstoffe

In Wien gibt es dafür vier Müllverbrennungsanlagen. Dort werden gebrauchte Windeln ebenso sicher entsorgt, wie Medikamentenrückstände und gebrauchte FFP2-Masken. „Aus der im Restmüll gespeicherten Energie entstehen Fernwärme, Strom und Fernkälte“, erklärte Thon: „Damit können fossile Brennstoffe ersetzt werden“. Wien Energie versorge etwa 460.000 Wohnungen und zusätzlich 7.000 Gewerbebetriebe mit Fernwärme, und allein in der Müllverbrennungsanlage Pfaffenau würde Strom für 25.000 Haushalte erzeugt. Die Rückstände werden „entmetallisiert“ und könnten somit weder dem Grundwasser noch der Atmosphäre Schaden zufügen.

Beim Mülltrennen habe sich die österreichische Metropole einen Spitzenplatz in Europa erarbeitet. „Im direkten Vergleich mit den anderen Hauptstädten belegt Wien laut Untersuchung im Auftrag der Europäischen Kommission den ausgezeichneten dritten Platz bei der getrennten Sammlung hinter Tallinn und Luxemburg“, sagte Thon.

Der Abfall der Wiener pro Kopf hat seit 2005 abgenommen, hieß es. Obwohl die Bevölkerung seitdem um 20 Prozent Menschen mehr wurde, sei die jährliche Restmüllsammelmenge in der Stadt konstant geblieben. Demnach hat jeder Einwohner im Jahr 2024 um 50 Kilogramm weniger Restmüll produziert als 2005. In Zukunft wolle man „noch mehr den Weg Richtung Abfallvermeidung gehen“, sagte Czernohorszky. Er hieß Sauberkeit und ein gutes Abfallmanagement „wichtige Grundlagen für die hohe Lebensqualität in der Stadt“.

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