Neben der Volltexterschließung der gedruckten Texte liegt der Schwerpunkt auf Identifikation, Transkription und Vernetzung der zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen.
Die Märchen-Handbibliothek der Brüder Grimm soll digitalisiert werden. “Besonderen Wert haben die Bücher, von denen sich etwa 700 auf die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm beziehen, auch wegen der darin enthaltenen Arbeitsspuren”, teilte die Universität Kassel mit. Demnach strichen die Grimms in den Büchern, die sie für die Kinder- und Hausmärchen auswerteten, Textpassagen an, machten handschriftliche Notizen an den Seitenrändern und legten Notizzettel ein.
Der Schwerpunkt des interdisziplinären Projektes “Digitale Märchen-Handbibliothek von Jacob und Wilhelm Grimm” liegt den Angaben zufolge, neben der Volltexterschließung der gedruckten Texte, auf der Identifikation, Transkription und Vernetzung der zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen. Wer Zugang zu diesen kulturhistorisch bedeutsamen Quellensuche, sei bisher auf die Originale angewiesen.
Beteiligt sind neben der Uni Kassel auch Forscher der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und der Universitätsbibliothek der Berliner Humboldt-Universität, in der sich die Privatbibliothek der Brüder Grimm zum größten Teil befindet. Alle Projektergebnisse sollen im Internet öffentlich zugänglich gemacht und für weitere Nutzungen zur Verfügung gestellt werden. Die von den Volkskundlern und Sprachwissenschaftern Jacob und Wilhelm Grimm zusammengetragene Sammlung “Kinder- und Hausmärchen” gehört zu den berühmtesten Werken der Weltliteratur.