Der erste Angeklagte in dem dramatischen Missbrauchsfall einer erst 12-Jährigen muss sich am Dienstag vor Gericht verantworten.
Mit ihm soll das Martyrium des Mädchens in Favoriten begonnen haben. Morgen, Dienstag, muss sich der erst 17 Jahre alte syrische Flüchtling A. als erster wegen der Vergewaltigung der 12-Jährigen verantworten. Denn rund 12 Jugendliche werden beschuldigt, das Opfer teils gemeinsam über Monate hinweg immer wieder missbraucht zu haben.
Der erste Angeklagte in dem Fall, welcher nicht nur österreichweit hohe Wellen geschlagen hatte, soll Anfang 2023 das junge Opfer in einem Parkhaus am Hauptbahnhof zum Oralverkehr gezwungen haben.
“Er ließ aber nicht locker”
In ihrer Vernehmung Monate später schilderte das Mädchen schließlich, wie sie zum Sex-Objekt der Teenie-Horde wurde: A. hätte sie im Helmut-Zilk-Park kennengelernt, und mit ihm Snapchat-Daten ausgetauscht.
Eines Abends habe er sie dann ins Parkhaus gelockt: „A. fragte mich, ob ich ihm einen blasen würde. Ich antwortete, dass ich so etwas nicht mache. Er ließ aber nicht locker.“ Doch er habe seine Hose geöffnet und ihren Kopf mit der Hand hinuntergedrückt.
„Ich sagte ‘Nein, ich will nicht!’. Er sagte aber: ‘Komm schon, bitte mach! Mach es für mich!’.“ Sie habe sich dazu gezwungen gefühlt, es zu machen, er habe ihr am Kopf wehgetan.
A. könnte der Verhandlung geständig sein, denn bei einer Vernehmung räumte er bereits ein: „Es stimmt fast alles so, wie sie das ausgesagt hat. Aber ich habe meine Hand nicht auf ihren Kopf gelegt, um sie festzuhalten. Sie hat das von selbst gemacht.“ Er gestand auch, von dem Mädchen Nacktfotos gefordert zu haben. Diese sollen auch vom Landeskriminalamt auf seinem Handy sichergestellt worden sein.
Der Prozess gegen den 17-jährigen A., für den die Unschuldsvermutung gilt, beginnt am Dienstag um 9 Uhr am Landesgericht. Der Anwalt des Mädchens Sascha Flatz strebt eine hohe Verurteilung aller Täter an.