Der Bürgermeister von Moosburg sorgt als Herausgeber mit einem Artikel in der ÖVP-Parteizeitung für einen Skandal, denn darin werden einzelnen Gemeindebürgern Spitznamen, wie “Kubikmeter”, “Nase” oder “Luschn” vergeben.

Ein Artikel der ÖVP-Zeitung “Moosburg aktuell” sorgt derzeit für helle Aufregung: Darin sind seitenweise Namen von Gemeindebürgern abgedruckt und mit Spitznamen versehen. Die Betroffenen wurden vorher nicht gefragt. Jetzt überlegen einige den Herausgeber, Bürgermeister Herbert Gaggl (ÖVP), zu verklagen, wie ORF Kärnten berichtet. 

Im Artikel mit der Überschrift “Etwas zum Schmunzeln” wird etwa eine Frau als “Kubikmeter” bezeichnet, eine andere als “grüne Mamba”. Eine bereits verstorbene Frau steht als “Nasn” darin. Männer werden als “Luschn” und “Speibe” beschrieben. 

Einige der Betroffenen würden nun rechtliche Schritte in Erwägung ziehen, sagt Bernhard Gräßl von den Moosburger Freiheitlichen gegenüber ORTF Kärnten. “Weil es wirklich Rufschädigung ist”, so der FPÖ-Politiker.

Bürgermeister Gaggl entschuldigt sich 

“Als Herausgeber von ‘Moosburg aktuell’ möchte ich mich bei allen entschuldigen, die sich durch den Artikel ‘Spitznamen’ beleidigt oder missverstanden fühlen”, schreibt Gaggl via Facebook. Dem Verfasser des Artikels, Hubert S., sei es nie darum gegangen, jemanden bloßzustellen oder respektlos zu behandeln. Der Autor entschuldige sich “für die misslungene Darstellung”. 

Gaggl weiter: “Ich bedauere zutiefst, dass dieser Fehler passiert ist, und entschuldige mich nochmals ehrlich und aufrichtig. In Zukunft werde ich noch genauer darauf achten, ob ein Artikel druckreif ist oder nicht. Es tut mir leid, dass uns so etwas nach 50 Jahren ‘Moosburg aktuell’ passiert ist.”

Georg Malle von der unabhängigen Liste Gema, sagt gegenüber ORF Kärnten: “Ja, das ist einmal der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich glaube nicht, dass sich die Leute, die da genannt worden sind, damit zufriedengeben werden. So etwas hat es in Moosburg noch nie gegeben.”

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