Österreichs Tennis-Team ist der Auftakt in die erste Davis-Cup-Finals-Qualifikationsrunde geglückt.
Lukas Neumayer feierte am Freitag im Schwechater Multiversum auf Sand gegen Otto Virtanen einen 6:4,6:7(4),6:3-Erfolg und brachte damit Österreich im Duell mit Finnland doch überraschend mit 1:0 in Führung. In der Folge trifft noch Jurij Rodionov auf Eero Vasa, der bei den Finnen für den verletzten 17-jährigen Oskari Paldanius als Nummer zwei einspringt.
“Es war sicher einer meiner schönsten Siege”, betonte Neumayer und stellte ihn in etwa auf eine Stufe mit dem Erstrundensieg 2024 in Kitzbühel gegen Landsmann Sebastian Ofner. Im Davis Cup und vor der Familie spiele er immer besonders gerne. “Da komme ich immer an mein bestes Level heran.” Sein Debüt hatte er vergangenen September gegen die Türkei gegeben, wie beim 7:6,6:2 gegen Cem Ilkel ging er auch jetzt wieder siegreich vom Court.
ÖTV-Siegesserie könnte weitergehen
Vieles deutet nun darauf hin, dass Finnland weiter ein Lieblingsgegner der ÖTV-Auswahl, die nach dessen Fersenoperationen ohne Topspieler Ofner auskommen muss, bleibt. Alle bisherigen sechs Länderkämpfe wurden gewonnen, zuletzt 2019 auswärts mit 3:2. Der Aufsteiger bekommt es Mitte September in der 2. Runde mit Kanada oder Ungarn zu tun. Der dortige Gewinner darf bei den Finals in Bologna mitwirken. Die Entscheidung gegen Finnland folgt am Samstag, wo zunächst Alexander Erler/Lucas Miedler im Doppel-Einsatz (ab 12.00 Uhr) sind. Danach sind die restlichen beiden Einzel geplant.
Neumayer zeigte bei seinem Premieren-Auftritt als Eröffnungsspieler kaum Nerven, musste nur beim Stand von 1:2 eine Breakchance abwehren. Auf der anderen Seite verwertete er seine zweite Breakmöglichkeit zum 4:3, einen Vorteil, den sich der 22-jährige Salzburger nicht nehmen ließ. Das trotz Problemen beim Ausservieren, wo der sonst starke Aufschlag nach einem 40:0-Vorsprung nicht mehr gut funktionierte. Nach 44 Minuten konnte der ÖTV-Akteur seinen sechsten Satzball verwerten.
Doppel-Break gelang nicht
Im 2. Satz nahm Neumayer seinem Gegner gleich den Aufschlag ab. Im folgenden Game hatte er auch das nötige Glück, dass ein Richtung Out gehender Ball via Netzkante doch den Weg auf die Linie fand, der Grundstein für das 2:0 war gelegt. Ein Doppel-Break lag in der Luft, Neumayer konnte aber ein 15:40 und vier Breakchancen nicht nutzen. Das rächte sich beim Stand von 4:3, als Virtanen mit einem Zu-Null-Break auf 4:4 stellte. Es ging ins Tiebreak, in dem Virtanen abgebrühter war, immer voran lag und mit 7:4 die Oberhand behielt.
Aus dem Konzept brachte das Neumayer nicht. Auch in Satz drei hielt Österreichs Nummer zwei im Duell mit dem Weltranglisten-97. voll dagegen, war von einem Qualitätsunterschied nichts zu erkennen, wobei beide Probleme beim Service hatten. Der Ranglisten-219. verschaffte sich mit Breaks zum 3:1 und 4:2 einen Vorteil, Virtanen konnte nach letzterem nicht mehr zurückschlagen. Neumayer verwertete nach 2:23 Stunden seinen ersten Matchball. “Dass ich im 2. Satz die Chancen auf das Doppelbreak nicht genutzt habe, war schon ein ziemlicher Rückschlag. Ich habe aber weitergekämpft und bin richtig glücklich über den wichtigen Sieg”, resümierte Neumayer.