Nach Rainhard Fendrich („Wimpernschlag“) will jetzt auch sein Sohn Lucas den Austropop aufmischen. Auf der neuen CD „Rezeptfrei“ singt er erstmals deutsch, auch über toxische Liebesbeziehungen und seine Panik-Attacken!
„Dancing Stars war eine große Herausforderung. Danach traue ich mir alles zu.“ Lucas Fendrich, der Sohn der großen „I Am From Austria“-Legende, bringt nach seinem englischsprachigen Band-Projekt Hunger, jetzt sein erstes Solo-Album. Und das in seiner Muttersprache. „Rezeptfrei“ („Das Album ist wie eine Apotheke und soll für die Zuhörer wie Medizin wirken. Die einzige Nebenwirkung ist der Ohrwurm!“) liefert 13 autobiografische Songs, bei denen Fendrich Jr auch toxische Liebesbeziehungen („Britney“) oder seine Panik-Attacken („Angst vor der Angst“) vertont. „Jeder, der mal in so einer Situation war, weiß, dass es kein Zuckerschlecken ist. Ich konnte nicht mal das Haus verlassen konnte. Geschweige denn Auto fahren. Deswegen war es für mich wichtig, das anzusprechen. Um den Leuten zu helfen. Um ein bisschen das Tabu zu brechen. Dass der Mann schwach sein darf. Und deshalb kann ich jedem nur Therapie ans Herz legen.“
Spannend: Lucas Fendrich tritt damit ins Chart-Duell mit seinem berühmten Vater, der ja mit der CD „Wimpernschlag“ nach wie vor in den Top 5 der Austria Top 40 reüssiert: „Es ist klar, dass man Vergleiche zieht, doch das ist mir egal: Die Fußstapfen meines Dads sind so groß, dass ich mich reinlegen könnte. Von dem her will ich mich auch gar nicht messen.“
Rainhard Fendrich ist vom neuen Sound seines Sohnes jedenfalls begeistert: „Er klingt ein bisschen wie der junge Falco.“ Trotzdem würde Lucas seinen Vater nie um Hilfe bitten: „Klar öffnet der Name natürlich ein paar Türen aber durchgehen muss man schon selbst. Ich will auf keinen Fall, dass man mir nachsagt, der hat das nur erreicht, weil er der berühmte Sohn ist!“ Auch Geld vom Papa nimmt er nicht:“ Ich bin 40 Jahre alt, warum sollte ich noch Kohle von meinem Vater bekommen. Ich habe mir seitdem ich 18, 19 Jahre alt bin alles selbst finanziert. Ich komme über die Runden und kann mir meine Wohnung leisten und damit bin ich happy!“
Vor zwei Jahren hat man sich gegenseitig die Demos der aktuellen Alben vorgespielt. Lucas „bezweifelt es aber sehr stark“, dass er mal einen Song für seinen Dad schreibt. „Das ist ein Thema, mit dem ich mich bis jetzt überhaupt nicht auseinandergesetzt habe. Vielleicht stehen wir mal gemeinsam auf der Bühne und performen einen Song. Was auch nicht das erste Mal sein würde, weil ich schon mit 6 oder 7 Jahren auf einem seiner Alben mitgesungen und war auch schon bei einem seiner Konzerte mit auf der Bühne. Als Tambourin-Spieler.“
Lucas Fendrich beim Talk mit oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz.
Solo geht’s für Lucas Fendrich schon heute Donnerstag (13. März) auf die Bühne. Für die CD-Präsentation im B72. „Es wird die erste Show sein seit 2019, wo ich mit einer richtigen Band auf der Bühne stehe. Es ist ein Coming Home, weil ich im B72 ja auch mein allererstes Konzert gespielt habe. Ich werde alle 13 Songs vom Album „Rezeptfrei“ liefern und ein paar Geschichten dazu erzählen, wie das entstanden ist. Live-Spielen ist ja die ärgste Droge, die es gibt!“