Die KV-Erhöhungen in Österreich fielen zuletzt fast doppelt so stark aus wie im Euroraum. Die Wirtschaft ist alarmiert. Agenda-Chef Schellhorn warnt: “Hohe Lohnstückkosten gefährden Wettbewerbsfähigkeit.”

Der industrienahe Thinktank Agenda Austria macht sich Sorgen, dass die Löhne in Österreich zu stark steigen und die heimischen Unternehmen dadurch an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Seit 2023 würden die Tariflöhne in Österreich fast doppelt so schnell steigen wie im Euroraum, verweist das wirtschaftsliberale Institut auf Zahlen der Oesterreichischen Nationalbank und der Europäischen Zentralbank.

Starke kollektivvertragliche Lohnsteigerungen in Österreich 

Demnach betragen die kollektivvertraglichen Lohnsteigerungen in Österreich heuer rund 8,5 Prozent, im Euroraum durchschnittlich aber nur 4,6 Prozent. Die hohe Teuerung in Österreich habe hier auch hohe Lohnabschlüsse nach sich gezogen, weil sich die Lohnsteigerungen hierzulande an der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate orientieren.

Das werde in keinem anderen europäischen Land so konsequent gehandhabt, mahnt das industrienahe Institut.

“Schwerwiegende Auswirkungen für Wirtschaft”

Das habe schwerwiegende Auswirkungen, da Österreich durch stark steigende Lohnstückkosten bei stagnierender Produktivität an Wettbewerbsfähigkeit verliere.

Im  internationalen Ranking der Lausanner Wirtschaftshochschule IMD ist Österreich zuletzt um zwei Plätze
 auf den 26. Rang zurückgefallen, unter 67 bewerteten Ländern.

Forderung: Art der Lohnfindung an Konkurrenzländer anpassen

“Österreich muss sich schön langsam überlegen, ob die Art der Lohnfindung nicht an jene der Konkurrenzländer angepasst werden muss”, meint Agenda-Austria-Chef Franz Schellhorn. “Der heimische Wirtschaftsstandort hat sich immer über Qualität definiert, höhere Löhne als die unmittelbare Konkurrenz werden wir uns auf Dauer aber nicht leisten können.”

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