Nach dem Fund des Autos des flüchtigen Doppelmörders Roland D. und der Erstürmung eines Wohnwagens, in dem sich der Gesuchte dann doch nicht versteckt hielt, konzentriert sich nun alles auf einen Wald bei Partenreit und Liebenstein, der komplett umstellt wurde. Zwei Hubschrauber kreisten darüber.

OÖ. Seit Montag nun schon läuft die Großfahndung nach dem Amok-Jäger Roland D., der einen Bürgermeister und einen pensionierten Polizisten erschoss. Auch die Behörden im angrenzenden Tschechien und in Deutschland waren bzw sind weiter alarmiert.

Nachdem die Fahnder ein Foto und das Autokennzeichen des Gesuchten veröffentlicht hatten, waren hunderte Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Aber erst Freitagfrüh lieferte einer davon die ersehnte heiße Spur: Ein Wanderer hatte den silberfarbenen VW Caddy erkannt und die Exekutive verständigt. Der Wagen stand just in einem Waldstück in unmittelbarer Nähe des ersten Tatorts und damit in einem Gebiet, das bereits zu Beginn der Fahndung großräumig abgesucht worden war.

Wie das Auto am Freitag dorthin gekommen ist oder ob es übersehen worden war, ob Roland D. damit zwischenzeitlich unterwegs war, um jetzt in vertraute Gefilde zurückzukehren, ist nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen.

Die Tatortgruppe des Landeskriminalamts untersucht den Wagen auf Spuren, vorrangig ist aber weiterhin die Suche nach dem Flüchtigen. Laut Polizeisprecher David Furtner sei der VW nicht versteckt gewesen, sondern neben einem Forstweg abgestellt worden. Die Polizei geht davon aus, dass der Gesuchte nach wie vor bewaffnet unterwegs ist. Denn der Mann, der von den Ermittlern als “fanatischer Jäger” beschrieben wird, dürfte auf seiner Flucht zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe mitgenommen haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Gesuchte noch lebt. Bei diesen Witterungsbedingungen könne ein Jäger einige Tage im Wald ausharren. Rund 250 Beamte, davon 50 vom Sondereinsatzkommando Cobra, mit jeder Menge technischer Unterstützung waren im Einsatz. Auch Hundestaffeln suchten das Gebiet ab, allerdings nahmen die Tiere bis zum Nachmittag keine Fährte des Flüchtigen auf. Die Fahndung konzentrierte sich vor allem auf den Raum Arnreit, am Nachmittag auf ein ganz konkretes Waldstück nahe des Wohnwagens im Bereich Partenreit/Liebenstein. Vermummte und mit Sturmgewehren bewaffnete Einsatzkräfte durchstreiften die Umgebung, Wälder, Wiesen und auch Gärten. Bis etwa 18 Uhr werde man in dieser Form weitersuchen, erklärte Furtner. Dann werde man sich ein wenig zurückziehen und verstärkt auf Wärmebildkameras setzen.

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