Die 23-jährige Tirolerin Lisa Eder lieferte am 2. Tag beim Weltcup-Auftakt der Skispringerinnen in Lillehammer als Dritte die Überraschung aus rot-weiß-roter Sicht.
Nur den Deutschen Katharina Schmid (besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Althaus) und Selina Freitag musste Eder Sonntagvormittag den Vortritt lassen. Mit Jacqueline Seifriedsberger und Eva Pinkelnig auf den Rängen 7 und 8 schafften es zwei weitere ÖSV-Frauen in die Top 10. Für Eder war es der zweite Podestplatz im Weltcup nach Hinzenbach 2022.
“Es ist natürlich unglaublich schön, dass ich am Podest stehe und dass meine Family da ist”, freute sich Eder, die von einer Fan-Abordnung vor Ort angefeuert wurde. Während am Samstag noch der Schnee aus der Vorsaison zur Präparierung das einzige Winterzeichen war, herrschte am Sonntag ein ordentliches Schneegestöber. Deshalb verlegten die Veranstalter den Frauenbewerb auch vor.
Verpatzter Samstag-Sprung ärgerte Eder
Eder hatte mit Pinkelnig sowie Daniel Tschofenig und Jan Hörl schon am Freitag im Mixed einen Podestplatz geholt. Dass sie diesem Wochenende die Höchstnote geben kann, verhinderte ihr samstägiger zweiter Einzelsprung (118 nach 130 Metern). Darum gab die 23-jährige Salzburgerin ihrem Auftakt in Norwegen nur eine 8 von 10. “Der zweite Sprung gestern hat es mir ein bisserl vermiest.” Sie ortete auch noch weiteres Potenzial nach oben.
Die siebentplatzierte Seifriedsberger freute sich für ihre Zimmerkollegin. “Das freut mich ‘gscheit’ für sie, ich vergönne es ihr voll”, sagte sie im ORF. Zudem ist es auch für die Oberösterreicherin ein versöhnlicher Abschluss nach ihrer Disqualifikation am Vortag. Sie hatte 2020 an diesem Schauplatz nach einem Sturz einen Kreuzbandriss erlitten. “Als ich gesehen habe, dass Schnee kommt, hatte ich ein bisserl Bauchweh, muss ich zugeben. Jetzt habe ich im zweiten Durchgang allen Mut zusammengenommen und bin sehr happy.”
Pinkelnig ließ sich vom Gurgl-Slalom ablenken
Nicht zufrieden war die frühere Gesamtweltcupsiegerin Eva Pinkelnig. Sie habe nach dem Probedurchgang im Hotel den “Wettkampfmodus zu sehr runtergefahren” und stattdessen den Männern beim Slalom in Gurgl zugeschaut. “Der zweite Sprung war zäh wie Kaugummi. Schade, schade, dass ich Lillehammer so verlasse.” Bis zum nächsten Weltcup-Springen Mitte Dezember im chinesischen Zhangjiakou gebe es noch einiges zu tun.