Eine Woche vor der Nationalratswahl lag die Kanzlerpartei ÖVP nur noch ganz knapp hinter der vielfach prognostizierten Wahlsiegerin FPÖ.
Foto-Finish? „Diese Wahl wird arschknapp“, titelte oe24 vergangene Woche – und tatsächlich: In der letzten – eine Woche vor der Nationalratswahl durchgeführten – Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 (2.000 Befragte vom 21. bis 22. 9. 2024) trennt die Kanzler-Partei ÖVP von der seit drei Jahren alle Umfragen anführenden FPÖ nur noch ein Prozentpunkt. So knapp war es schon lange nicht mehr. Noch im August war die ÖVP um 7 (!) Prozentpunkte hinten gelegen.
FPÖ verliert. Konkret hat die FPÖ von Parteichef Herbert Kickl in der vergangenen Woche erneut einen Punkt auf 26 % verloren. Das ist immer noch Platz 1 – doch die FPÖ spürt die ÖVP (25 %) bereits im Nacken. Da spielt die Hochwasser-Katastrophe eine Rolle, in der sich Kanzler Karl Nehammer als Krisenmanager profilieren konnte.
Das ist auch in der Kanzlerfrage zu sehen, bei der Nehammer ebenfalls um einen Punkt an Kickl herangerückt ist. Ob es die ÖVP tatsächlich schafft, Kickl einzuholen, wird man freilich erst am Sonntag sehen.
SPÖ nur Dritte. Die anderen Plätze schienen hingegen gesetzt zu sein: Lazarsfeld hatte die SPÖ in der Hochrechnung bei 21 %. Ein Punkt mehr als die Woche davor, aber vom Spitzenduell doch weit entfernt. Andreas Babler scheint also nicht ins Kanzlerduell gekommen zu sein.
Grüne schwach. Ebenfalls schwach die Grünen, die eine Woche vor der Wahl auf 8 % kamen – und damit gleich 4 (!) Punkte hinter den Neos liegen, die bei 12 % auf ein sattes Plus hoffen können.Doch Prost? Ob Bierpartei oder KPÖ ins Parlament kommen? Mit je 3 % wären beide nicht im Nationalrat – ausgeschlossen ist der Sprung über die 4 %-Marke allerdings nicht.