Beim politischen Aschermittwoch der SPÖ Steiermark im obersteirischen Kobenz hat Max Lercher zum ersten Mal als Parteichef der steirischen Sozialdemokraten die verbale Keule geschwungen.
Wohl wegen der Regierungsbeteiligung in Wien fielen die Hackeln diesmal aber nicht so tief wie noch in den vergangenen Jahren. Selbst gegen die FPÖ-ÖVP-Regierung in der Steiermark holte er nicht allzu weit aus. Gastredner waren diesmal Philip Kucher und Julia Herr aus dem Nationalrat.
Lercher betonte zu Beginn seiner Ansprache, dass er den politischen Aschermittwoch nicht den Blauen überlassen will, die traditionell ebenfalls eine derartige Veranstaltung abhalten. Mit Blick in Richtung Kucher ruderte er in Sachen Expertenregierung zurück, die Lercher ja nach dem Abbruch der Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP gefordert hatte: “Als ich gehört habe, dass du im Verhandlungsteam bist, wusste ich, dass es eine Expertenregierung wird.”
Lercher hat das Kernöl schon versteckt
Mit diesen versöhnlichen Worten packte Lercher auch eine Taschenlampe für Jörg Leichtfried aus, der nun ja als Staatssekretär im Innenministerium aktiv sein wird. Der steirische Partei-Chef meinte, dass Leichtfried diese brauchen werde, “weil im Innenministerium ist es so schwarz. Wenn man keine Lampe hat, findet man nicht einmal sein eigenes Büro.” Als Lercher auf die FPÖ zu sprechen kam, meinte er: “Die Braut, die sich nicht traut.” Herbert Kickl hätte Bundeskanzler werden können, “aber als er das Budgetloch sah, wollte er die Verantwortung nicht mehr übernehmen”. Er kritisierte auch, dass die FPÖ gerne Ungarn als Vorbild nennt: “Ich komme viel im Land herum und rede mit den Leuten, aber nie habe ich gehört: ‘Orientieren wir uns an Ungarn’. Einmal kam Jamaika, aber nie Ungarn.”
Lercher blickte auch nach Übersee zum neuen, alten US-Präsidenten Donald Trump, mit dem auch Tesla-Chef Elon Musk aufs Tapet kam. Die FPÖ würde auch diese beiden als Vorbilder sehen, aber gleichzeitig produziert Musk ja auch Elektroautos: “Vielleicht hatten die Freiheitlichen ja recht, nämlich dass mit der Energiewende das Böse kommt.” Die Sozialdemokraten hätten das Kernöl jedenfalls schon versteckt, “weil wir wollen nach Grönland nicht als Zweites dran sein”.