Der 51-Jährige tauchte wenige Stunden später am Areal des Abschleppunternehmens auf.

St. Michael. Ein Lkw-Lenker hat Montagfrüh sein Schwerfahrzeug nach einer Panne im Gleinalmtunnel der Pyhrnautobahn (A9) in der Steiermark einfach stehen gelassen, ist in einen nachkommenden Lkw eingestiegen und hat sich aus dem Staub gemacht. Das qualmende Fahrzeug blieb mit einem Motorschaden zurück. Der Tunnel musste gesperrt werden, bis der Lkw abgeschleppt war, hieß es seitens der Polizei. Der Lenker tauchte wenige Stunden später am Areal des Abschleppunternehmens auf. 

Eine Suche nach dem Lenker, der den Sattelzug einfach zurückgelassen hatte, war zunächst ohne Erfolg verlaufen. Als die Beamten der Autobahnpolizei Gleinalm den Lkw am Vormittag genauer unter die Lupe nahmen, stand der Lenker plötzlich vor ihnen. Er sagte, er sei am Weg von München nach Serbien gewesen, als es zum Motorschaden kam. Er hätte die Autobahngesellschaft (Asfinag) verständigt und sei dann mit seinem Kollegen aus dem Tunnel raus, so seine Rechtfertigung.

Bordwände waren nur notdürftig mit Kabelbindern gesichert

Seine Flucht könnte aber laut Polizei auch etwas mit dem Zustand des Sattelzugs zu tun haben: Es wurden teils schwere Mängel festgestellt. Darunter etwa Reifenschäden, massive Mängel bei der Ladungssicherung der beiden aufgeladenen Radbagger oder auch defekte Bordwände. Diese seien lediglich notdürftig mit Kabelbindern gesichert gewesen. Der 51-Jährige wurde wegen der zahlreichen verkehrstechnischen Mängel an die Bezirkshauptmannschaft Leoben angezeigt. Außerdem musste er eine Sicherheitsleistung von 4.000 Euro sofort bezahlen. Ähnlich hoch dürften auch noch die Kosten für das Abschleppen des Lkws ausfallen. Dem 51-Jährigen wurde die Weiterfahrt untersagt. Auch die Firma in München wurde angezeigt, da der desolate Lkw nicht in diesem Zustand beladen hätte werden dürfen.

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