Bewegung hält uns fit, stärkt das Herz-Kreislauf-System und unterstützt das allgemeine Wohlbefinden. Das ist soweit bekannt. Doch der Zeitpunkt, zu dem wir Sport treiben, könnte ebenso entscheidend sein, wenn es darum geht, unser Sterberisiko zu senken. 

In der kälteren Jahreszeit sinkt oft die Motivation für Bewegung. Doch wenn wir uns weniger draußen bewegen, ist es umso wichtiger regelmäßig aktiv zu werden. Die gute Nachricht: Schon mit einfachen Tipps können Sie für mehr Bewegung im Alltag sorgen. Neue Forschungsergebnisse der Universität Sydney zeigen allerdings, dass es nicht nur darauf ankommt, wie viel wir uns bewegen, sondern auch wann. Denn zu einer bestimmten Tageszeit ist das Training besonders effektiv für unsere Gesundheit.

Wann sollten wir uns bewegen? 

An der großangelegten Studie nahmen etwa 30.000 Personen ab 40 Jahren teil, die die Forschenden über einen Zeitraum von acht Jahren beobachteten. Dabei untersuchten sie den Zusammenhang zwischen dem Sport-Zeitpunkt und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mikrovaskulären Erkrankungen sowie der Gesamtsterblichkeit bei Erwachsenen mit Adipositas, von welchen ein Teil an Typ-2-Diabetes erkrankt war. Dafür wurden die Probanden in vier Gruppen eingeteilt:

  • Frühsportler (6 bis 12 Uhr)
  • Nachmittagssportler (12 bis 18 Uhr)
  • Abendsportler (18 bis 0 Uhr)
  • Referenzgruppe, welche keinen Sport trieb

Zu dieser Tageszeit ist Sport am effektivsten

Anhand der Krankheits- sowie Todesfälle während der acht Jahre wurde berechnet, welche Gruppe ihr Sterberisiko am stärksten senken konnte. Die Wissenschaftler:innen unterschieden dabei nicht nach der Art der Aktivität. Diese konnte von schnellem Gehen über Treppensteigen bis hin zu Joggen oder Gartenarbeit reichen. Das Ergebnis: Diejenigen, die sich zwischen 18 Uhr und Mitternacht sportlich betätigen, wiesen das geringste Sterberisiko auf.

Im Vergleich zur Referenzgruppe konnten die Abendsportler:innen ihre Gesamtmortalität sogar um ganze 61 Prozent senken! Herz-Kreislauferkrankungen wurden um 36 Prozent reduziert und mikrovaskuläre Erkrankungen konnten um 24 Prozent gesenkt werden. Positive Effekte zeigten sich auch bei Früh- und Nachmittagssportlern, wenngleich diese geringer ausfielen.

Warum ist Bewegung am Abend so effektiv?

Die Forschenden der Universität Sydney vermuten mehrere Gründe, warum der Abend ein besonders effektiver Zeitpunkt für körperliche Aktivität sein könnte. Bei Menschen mit Diabetes oder Adipositas steigt der Blutzuckerspiegel meist am Abend am stärksten an. Die körperliche Betätigung hilft dabei, die im Blut zirkulierende Glukose schneller in die Muskeln zu transportieren und den Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Zudem fördert der niedrigere Cortisolspiegel am Abend eine effektivere Fettverbrennung und unterstützt die Regeneration nach dem Training.

Wichtig ist jedoch, dass das Training nicht zu spät stattfindet und in den Alltag integriert wird, damit der Schlafrhythmus nicht beeinträchtigt wird. Denn langfristig zählt vor allem eines: Bewegung – ganz gleich, zu welcher Uhrzeit.

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