Smartphones begleiten uns überall hin, halten uns ständig auf dem Laufenden und vernetzen uns mit der Welt. Doch sie machen uns nicht nur süchtig, sondern auch nachweislich dümmer und unkonzentrierter. Dafür müssen sie nicht einmal eingeschaltet sein.
Wir greifen im Schnitt 84 Mal am Tag zum Handy – das sind etwa alle zwölf Minuten! Viele Menschen leiden mittlerweile unter einer regelrechten Smartphone-Sucht. Doch wie stark das Gerät tatsächlich unser Denken beeinflusst, wird erst nach und nach durch Studien aufgedeckt. Eine aktuelle Untersuchung der Universität Texas zeigt, dass schon die bloße Nähe eines Smartphones unsere kognitiven Fähigkeiten mindert – und das völlig unbewusst.
Handys rauben uns den Fokus – selbst wenn sie ausgeschaltet sind
In der Untersuchung wurden 800 Probanden verschiedenen Konzentrationstests unterzogen. Ihre Smartphones sollten sie entweder mit dem Display nach unten auf den Tisch legen, in die Tasche stecken oder in einem Nebenraum lassen. In allen Fällen waren die Geräte lautlos und ohne vibrierende Benachrichtigungen.
Das Ergebnis? Die Teilnehmer, die ihr Smartphone auf dem Tisch hatten, schnitten in den Tests am schlechtesten ab. Bessere Leistungen erbrachten diejenigen, deren Smartphone in der Tasche war. Die höchste Konzentration und Denkleistung zeigten die Probanden, deren Handy sich in einem anderen Raum befand.
Warum das Smartphone unser Gehirn sabotiert
Diese Ergebnisse beweisen, dass unser Gehirn sich unbewusst auf das Smartphone fokussiert, selbst wenn wir es nicht benutzen. Die Möglichkeit, jederzeit Nachrichten zu checken oder eine App zu öffnen, bleibt im Hinterkopf präsent. Dadurch steht ein Teil unserer geistigen Kapazität immer im Schatten des Handys, was unsere Konzentration mindert. Auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist, sorgt allein seine Nähe dafür, dass wir weniger leistungsfähig sind.
Wissenschaftler raten deshalb, das Smartphone bewusst außer Reichweite zu legen, wenn Konzentration gefragt ist. Besonders effektiv ist es, das Handy in einem anderen Raum abzulegen, da so der Drang, es in die Hand zu nehmen, verringert wird. Auch das Deaktivieren von Benachrichtigungen oder das Ausschalten der Internetverbindung kann helfen, den ständigen mentalen Sog des Geräts zu unterbrechen.
So schützen Sie sich vor dem „Smartphone-Effekt“
Wer sich besser konzentrieren möchte, sollte außerdem feste Zeiten für die Smartphone-Nutzung einplanen. Regelmäßige Handy-Pausen entlasten den Geist und helfen, sich wieder stärker auf die reale Welt zu fokussieren. Soziale Begegnungen profitieren ebenfalls davon, wenn das Handy nicht ständig griffbereit ist. Wer sich mit Freunden oder der Familie trifft, sollte das Smartphone bewusst aus dem Blickfeld nehmen, um echte Gespräche ohne Ablenkung zu führen.