Am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit für Bewohner des Gazastreifens in den Norden des verwüsteten Küstengebiets sind dort nach Angaben des Medienbüros der islamistischen Hamas bereits rund 300.000 Menschen eingetroffen.
Sie waren im Laufe des mehr als 15-monatigen Kriegs in den Süden des abgeriegelten Gebiets vertrieben worden. Dort hatten sie meist in notdürftigen Zeltlagern gelebt. Die Hamas-Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Auch die Vereinten Nationen sprachen jedoch auf der Plattform X von “Hunderttausenden”, die in den Norden des Gazastreifens zurückkehrten. Videos in sozialen Medien zeigten kilometerlange Schlangen von Menschen, die zu Fuß über eine ausgewiesene Route am Meer entlang Richtung Norden unterwegs waren. Wer ein Auto hatte, musste einen Kontrollpunkt weiter im Landesinneren passieren.
Insgesamt sollen 600.000 Menschen zurückkehren
Es werde damit gerechnet, dass die Zahl der Rückkehrer in den stark zerstörten Norden in den kommenden Tagen auf etwa 600.000 steigen werde, verlautete es weiter aus dem Hamas-Medienbüro. Insgesamt leben im Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.
Im Rahmen eines Abkommens über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas war ursprünglich geplant, dass die Menschen eine Woche nach dem Ende der Kampfhandlungen in den Norden zurückkehren dürfen. Da die Hamas jedoch am Samstag nicht wie vereinbart eine deutsch-israelische Zivilistin freiließ, blockierte Israel die Rückkehr. Dann gab es eine Übereinkunft über die Freilassung, Israel gab grünes Licht zur Rückkehr der Gaza-Bewohner.