Für den LASK ist die Europacup-Saison mit dem ersten Auftritt in der Conference League eröffnet.

Die in der Fußball-Bundesliga hinterherhinkenden Linzer haben am Donnerstag (21.00 Uhr/live ServusTV & Sport24-Liveticker) Schwedens aktuellen Tabellenzweiten Djurgardens IF zu Gast und wollen ihren nationalen Aufwärtstrend unter Markus Schopp fortsetzen. Der hat sich viel vorgenommen. “Solche Spiele sind da, sie zu bestreiten, sie zu genießen, aber auch, sie zu gewinnen”, hielt der LASK-Coach fest.

Stimmungsboykott der Fans trübt Vorfreude

Fünf Tage nach dem hart erkämpften 1:1 bei Rapid peilt Schopp im fünften Spiel mit seinem neuen Club den dritten Sieg an. Nach dem völlig verkorksten Saisonstart unter Thomas Darazs befinden sich die Athletiker offensichtlich im Aufwind und würden den Formanstieg nur allzu gern international bestätigen. Die Freude trübt der Stimmungsboykott der organisierten Fanszene im Stadion. Die Anhänger kündigten an, die Mannschaft vom Stadion-Vorplatz aus unterstützen zu wollen.

Die zuletzt gezeigte Steigung wird man brauchen, um den Gästen aus Stockholm Paroli bieten zu können – wenngleich der Favoritenstatus doch bei den Hausherren liegt. Schopp erwartet einen “sehr intensiv spielenden, sehr flexiblen Gegner”. Er sah die Conference League als “Belohnung” für die abgelaufene Saison, aber in erster Linie als Chance für seine Mannschaft.

“Riesengroße Möglichkeit Statement zu setzen”

“Es ist die riesengroße Möglichkeit, international ein Statement zu setzen, unabhängig vom Gegner”, betonte Schopp vor seinem zweiten Europacup-Spiel als Trainer. Beim ersten war er mit dem TSV Hartberg in der Europa-League-Qualifikation 2020 bei Piast Gliwice in Polen unterlegen.

Kapitän Robert Zulj nahm die Vorlage auf. “Wir sind auf einem richtig guten Weg. Da gilt es weiterzumachen und ein nächstes Statement zu setzen”, merkte der Spielmacher und Vollstrecker an. Auch Zulj sprach von einem “richtig guten Gegner”.

Schweden aktuell Zweiter in heimischer Liga

Djurgarden kann als Vorzeigemannschaft der schwedischen Liga bezeichnet werden. Der zwölffache Meister stand zuletzt 2019 ganz oben und landete danach stets unter den Top vier. Aktuell rangiert nur Malmö vor dem Multisportverein. Bekanntester Name im Kader ist Albin Ekdal. Auch wenn der 77-fache ehemalige schwedische Teamspieler, der sich u.a. bei Juventus und dem HSV verdingte, in der laufenden Saison kaum eine Rolle spielte. In die Conference League arbeitete sich der Vierte der abgelaufenen Meisterschaft über Progres Niederkorn (LUX), Austria-Wien-Bezwinger Ilves Tampere und NK Maribor.

Die Linzer seien nach dem Trainerwechsel am aufsteigenden Ast, meinte Thomas Lagerlöf, der die erste Mannschaft schon seit 2019 gemeinsam mit Kim Bergstrand betreut. “Die Mannschaft ist mit der Zeit immer mehr zusammengewachsen, sodass ein klarer Aufwärtstrend erkennbar ist”, meinte Lagerlöf. Der Kader des LASK habe “generell eine hohe Qualität”, sein Team sei aber “bereit für die Aufgabe”. Nicht dabei ist Innenverteidiger Marcus Danielson, der im Rechtsstreit mit seiner ehemaligen Agentur einen Gerichtstermin wahrnehmen muss. Der Verein gab ihm dafür frei.

1996 mit Sieg gegen Djurgarden

Für den LASK ist es das zwölfte Europacup-Aufeinandertreffen mit einem schwedischen Club. Das bisher letzte datiert vom Juni 1996, als die Athletiker im damaligen Intertoto-Cup just gegen Djurgarden einen 2:0-Sieg landeten. Damals weilten rund 600 Zuschauer beim Spiel in Wels, etwas mehr werden es diesmal sein. 9.000 Karten wurden bis Mittwochmittag verkauft.

Die Vorfreude trübte der angekündigte Stadionboykott des harten Fankerns, der damit gegen die hohen Ticketpreise protestiert. Schopp bezeichnete dies als “extrem bitter”. Alle in Linz hätten sich auf den Europacup gefreut. “Am Ende sind wir verantwortlich, dass wir ein gutes Spiel abliefern und eine Euphorie erzeugen”, sagte er. Für den Verein sei es wichtig, eine Lösung zu finden.

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