Der LASK stellt sich am Donnerstag (18.45 Uhr, live ServusTV) Conference-League-Experten Fiorentina.
Ausgerechnet beim stärksten Kontrahenten ist der LASK in der Fußball-Conference League auf einen Sieg angewiesen. Mit der Fiorentina treffen die Linzer am Donnerstag (ab 18.45 Uhr im Sport24-Liveticker) auf den Finalisten 2023 und 2024, die “Viola” aus Florenz erlebt in der Serie A darüber hinaus gute Zeiten. Der LASK ist nach nur zwei Zählern aus vier Partien dringend auf Punkte angewiesen, um den Sprung ins Play-off noch schaffen zu können.
LASK will in Florenz “All-in gehen”
“Wir spielen gegen eine italienische Top-Mannschaft, die sehr gut performt. Aber wir wissen, dass in einem Spiel alles möglich ist. Und warum sollten wir kein perfektes Spiel machen und etwas mitnehmen?”, sagte Spielmacher Robert Zulj vor der letzten Auswärtsreise in der Ligaphase. Der Plan ist vorgezeichnet: Am 19. Dezember im Heimspiel gegen Vikingur Reykjavik will der LASK noch die Chance auf das Überwintern im Europacup haben. “All-in” wollen die Athletiker in Florenz deshalb laut Zulj gehen. “Das heißt sehr konzentriert sein und keine Fehler machen. Wir brauchen ein perfektes Spiel.”
Für Trainer Markus Schopp (“Italien, da kommen schöne Erinnerungen hoch”) ist es auch eine Reise in die Vergangenheit. Mit Brescia gastierte er als Aktiver im Stadio Artemio Franchi. Die Arena befindet sich im Umbau, 24.000 Zuschauer haben dennoch Platz. 700 Linzer Fans machen die Reise in die Toskana mit. Schopp sprach von einem “bärenstarken Gegner”, äußerte aber auch Hoffnungen auf Zähler. “Wir kennen alle die Ausgangssituation und wissen, dass wir wohl einen Sieg benötigen werden. So wollen wir das Spiel auch anlegen.”
Fiorentina legt Fokus auf Liga
Was dem LASK entgegenkommen könnte: Die Fiorentina ist in der Conference League auf Aufstiegskurs und konzentriert sich wohl mehr auf die Liga. In der Serie A liegt die Mannschaft des seit Sommer amtierenden Raffaele Palladino auf dem vierten Platz. Drei Zähler fehlen bei einer Partie weniger auf Spitzenreiter Atalanta Bergamo. Am Sonntag gastieren die Violetten in Bologna, in Italien geht man davon aus, dass gegen den LASK Stammkräfte geschont werden. Im Tor könnte Talent Tommaso Martinelli (18) beginnen.
Beim LASK wird ebenfalls ein junger Keeper gefragt sein. Der 20-jährige Lukas Jungwirth wird den gesperrten Jörg Siebenhandl ersetzen. Tobias Lawal steht zwar schon im Training, ist laut Schopp aber noch nicht bei 100 Prozent. In den letzten Spielen des Jahres forderte Schopp volles Engagement ein. “Über die letzten Wochen sind bei dem ein oder anderen die Kräfte ein bisschen geschwunden. Wir haben noch zwei Spiele und da muss jeder noch einmal über den Punkt gehen.” Schopp ließ auch Unzufriedenheit durchblicken. “Wir müssen das Gefühl haben, dass jeder brennt für die Ziele, die ich habe. Das fehlt mir bei dem einen oder anderen noch.”
Italiener scheiterten zwei Jahre hintereinander am Finale
Fiorentina zog in den vergangenen beiden Jahren ins Finale der Conference League ein. 2023 unterlag der zweifache Landesmeister West Ham mit 1:2, heuer Olympiakos Piräus in der Verlängerung mit 0:1. Auf einen Vertreter aus Österreich traf der Traditionsclub erst im Vorjahr: In der Qualifikation zur Conference League gelang gegen Rapid knapp der Aufstieg (0:1, 2:0). Gegen den LASK spielte der Traditionsclub noch nie.
Schlagzeilen, die man gerne vermieden hätte, machte Fiorentina vor zwei Wochen. Mittelfeldspieler Edoardo Bove kollabierte auf dem Spielfeld, die Partie gegen Inter wurde abgebrochen. Beim 22-Jährigen wurde am Dienstag ein Defibrillator eingesetzt. Wegen der strengen Regeln in seiner Heimat kann er damit in Italien nicht mehr spielen. Am Donnerstag nicht zur Verfügung steht auch der ehemalige Salzburg-Verteidiger Marin Pongracic, Kapitän Cristiano Biraghi schafft es nicht in den Kader. Palladino sprach von einer “technischen Entscheidung” und kündigte volle Konzentration an. “Wir wollen unter die ersten Acht kommen, um eine Zusatzrunde im Februar zu vermeiden.” Kräfte sparen ist auch da angesagt.