Während SPÖ und ÖVP bei der EU-Wahlfrage aufholen, dümpeln die einstigen Großparteien im Fall einer Nationalratswahl bei der 20-%-Marke herum.

Sonntagsfrage. Österreich steuert auf ein Sechs- bzw. sogar auf ein Sieben-Parteien-Parlament zu. Dann wären realistische Koalitionen nur mit drei Parteien möglich. Dieses Bild zeigt die brandaktuelle Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (2.000 Interviews von 29. 3. bis 4. 4., maximale Schwankungsbreite 2,2 %).

FPÖ vorne … Wäre am Sonntag eine Nationalratswahl – die FPÖ würde sie einigermaßen klar gewinnen: Aktuell liegt die Partei von Herbert Kickl mit 27 % auf Platz 1. Und auch in der Kanzlerfrage kann der FPÖ-Obmann mit 22 % und Platz 1 reüssieren.

Während SPÖ und ÖVP bei der EU-Wahlfrage aufholen, dümpeln die einstigen Großparteien im Fall einer Nationalratswahl bei der 20-%-Marke herum: Aktuell kommt die SPÖ mit Andreas Babler auf 22 %, die Kanzlerpartei ÖVP gar nur auf 20 %. Den amtierenden Kanzler Karl Nehammer würden derzeit nur 14 % direkt ins Kanzleramt wählen.

Und die Kleinen? Es sind inzwischen vier (!) weitere Parteien, die ins Parlament einziehen könnten: Fixstarter sind Grüne und Neos. Die Grünen liegen mit 10 % deutlich unter ihrem Ergebnis 2019, die Neos mit 9 % leicht dar­über. Dazu kämen aktuell die Bierpartei von Dominik Wlazny mit 6 %, durch den Dankl-Wahlerfolg in Salzburg käme auch die KPÖ derzeit mit 5 % oder 9 Mandaten ins Parlament.

Schwierig. Damit ginge sich rechnerisch eine Zweier-Koalition nur noch aus FPÖ und SPÖ aus, sie könnte mit 92 Mandaten regieren, also der knappsten denkbaren Mehrheit. Allerdings hat Babler diese Variante dezidiert ausgeschlossen. Blieben also Dreier-Varianten – da alle, sogar die ÖVP, eine Koalition mit Kickl ablehnen –, eben ohne Beteiligung der Blauen. Aussichtsreichste Konstellation wäre hier eine Variante mit SPÖ, ÖVP und Neos, die auf 94 Mandate käme, also auch alles andere als eine komfortable Mehrheit hätte. Zwei Mandate mehr hätte die Koalition SPÖ, ÖVP mit den Grünen – allerdings gibt es in der ÖVP wohl zu viele Gegner dieser Variante.

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