Nicht allzu große ideologische Schluchten haben sich im ersten TV-Duell der Spitzenkandidaten zur Nationalratswahl im ORF aufgetan. Als Kontrahenten traten Donnerstagabend SPÖ-Chef Andreas Babler und der grüne Vizekanzler Werner Kogler auf. Dementsprechend freundlich fiel der Ton aus, drehte sich die Diskussion über weite Strecken um Umweltschutz. Ein wenig Streit gab es lediglich in der Frage der Umsetzung. Und auch die FPÖ wollen beide nicht in die Regierung lassen.

Gefragt nach einer möglichen Koalition mit den Grünen, machte Babler aus seinem Herz keine Mördergrube: “Es verbindet uns einiges”, etwa “im Kampf gegen die Erderhitzung”. Und auch der Grünen-Chef will, gefragt nach der SPÖ, “tragfähige Mehrheiten in diesem Land”. Eine große Übereinstimmung mit der SPÖ sei jedenfalls, “dass wir die Rechtsextremen nicht in die Regierung lassen”. Auch in der Armutsbekämpfung und der Besteuerung von Reichen sahen beide grundsätzliche Überschneidungen.

Trotz aller grundsätzlicher Harmonie wollte sich Kogler eins nicht von Babler – beide “stritten” per Du – nehmen lassen: Einzige “echte Klima- und Umweltschutzpartei” seien immer noch die Grünen. Der SPÖ-Chef versuchte wiederum das Betonierer-Image seiner Partei abzustreifen. Eine Annäherung zeigten die beiden Kontrahenten auch beim Thema Gas-Abhängigkeit von Russland. Das wohlwollende linke Abtasten endete unentschieden.

Exit mobile version