Wayne Shorter eine Größe des Jazz-Saxofon zu nennen, wäre eine Untertreibung. Der US-Amerikaner war ein Nationalheiligtum und eine Ikone der genuin amerikanischen Musik, also des Jazz. Einer, der im Modalen Jazz ebenso glänzte wie im Jazzrock, einer, der mit seinen charismatischen Kompositionen – darunter Stücken wie “Footprints” oder “Juju” – nach wie vor in Jamsessions präsent ist. Kurz: Wayne Shorter war ein Mann, der die Musikgeschichte mitgeprägt hat. Am 2. März ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.
Shorter wurde am 25. August 1933 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey geboren. Er spielte zunächst Klarinette und dann Saxofon. Nach seinem Musikstudium an der New York University verbrachte er zwei Jahre in der US-Armee, wo er mit dem Hard-Bop-Pianisten Horace Silver zusammenspielte. Später schloss Shorter sich der entsprechend orientierten Band Jazz Messengers des Schlagzeugers Art Blakey an, bevor er 1964 Teil des berühmten zweiten Quintetts von Trompeter Miles Davis wurde. Dort war er auch als Komponist aktiv und schuf Jazzklassiker wie “E.S.P.” und “Footprints”.
Hochdynamisches Spätwerk
1970 war Shorter dann zusammen mit dem aus Wien stammenden Keyboarder Joe Zawinul einer der Mitgründer von Weather Report, eine der bedeutendsten Bands des Jazzrock. In seinen späten Jahren gastierte der US-Amerikaner regelmäßig mit dem Wayne Shorter Quartet im Wiener Konzerthaus, einer Gruppe, die durch ihren immens hohen Improvisationsanteil und eine starke Gruppendynamik begeisterte und Shorters Stücke immer wieder überraschend neu interpretierte. (irr)