Konzerthaus – Vielfältiges Klangvarieté

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So wie Christian Thielemann gelegentlich am Ende seiner Konzerte zum Applaus auf das Dirigentenpult hüpft, startet Patrick Hahn enthusiastisch und schwungvoll in das Sonntagabendprogramm des Wiener Konzerthauses. Von Beginn an lässt die professionelle Zusammenarbeit zwischen Hahn und den Wiener Symphonikern keine Sekunde zu wünschen übrig: Im großen Saal machen sich rhythmische Feindynamik und klangliche Variabilität bemerkbar.

Das Programm ist gut gewählt und fördert bei den Symphonikern, nebst einem kompakten Zusammenklang, solistisch starke Leistungen zu Tage. Bei Franz Schrekers “Symphonischem Zwischenspiel” beeindrucken Konzertmeister Dalibor Karvay, Holzbläser und Schlagwerk. Dmitri Schostakowitsch hingegen betont in seiner “Suite für Varieté-Orchester” den satten Streicherklang, lässt aber auch ein Akkordeon zu Wort kommen. Mit dem “Walzer Nummer zwei” wird das Filmgedächtnis von einer Melodie wachgerüttelt, die man in einer Einspielung des Philadelphia Orchestra kennt. Dieser berühmten Aufnahme steht die Live-Wiedergabe der Titelmelodie von “Eyes Wide Shut” in nichts nach.

Einzigartig ist die Besetzung des Tripelkonzerts von Ludwig van Beethoven. Mit den preisgekrönten Solisten Lukas Sternath (Klavier), Kian Soltani (Cello) und María Dueñas (Violine) präsentieren sich Musiker in der Altersgegend des 1995 geborenen Hahn. Allesamt agieren sie stimmig, jedoch dürfte nebst Klang mehr Intensität den Raum füllen. Die Violinfarben der 2002 geborenen Dueñas überzeugen besonders.

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