comedy – “Alle wollen einfach eine gute Zeit”

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Der in Köln lebende Maxi Gstettenbauer hat sich auf seinen Wien-Besuch vorbereitet. Was für ihn sicherlich etwas leichter ist als für andere Comedy-Kollegen aus Deutschland, denn Gstettenbauer ist in Niederbayern aufgewachsen, und da ist es dann bis nach Österreich auch nicht mehr so weit. So konnte Maxi etwa mit Witzen über den Railjet beim Wiener Publikum punkten, während ihm bei Auftritten in Deutschland Lacher garantiert sind, wenn er über ICE-Züge herzieht. “Das Boardbistro ging!” – darüber lacht in Wien keiner, kaputte Boardbistros kennen wir in Österreich nicht. “Eure Züge sind ja auch Jets (Rail- und Cityjet, Anm.) und keine nutzlosen Mülltonnen”, stellt Maxi fest. Mit frechem Humor präsentierte der Stand-up-Comedian sein neues Programm “Gute Zeit” im Stadtsaal. Darin schafft er es, den Bogen nicht zu überspannen, auch wenn es dann und wann etwas obszön wird.

Ganz nebenbei transportiert er seine Botschaften. Zum Beispiel, wenn er von einem Kinobesuch erzählt, bei dem er den Trailer zur Realverfilmung von “Ariell die Meerjungfrau” mit Halle Bailey als Meerjungfrau sah und ein Typ hinter ihm meinte: “Die ist schwarz. Voll unrealistisch.” Maxi positioniert sich da deutlich und sagt dazu, dass die Hautfarbe sowas von egal sei. Unrealistisch hingegen finder er die Schwanzflosse, singende Fische oder einen Dreizack der Blitze schießt. Es passt bei dem Typen einfach nicht in sein Weltbild. Und auch an anderer Stelle findet er klare Worte: “Wir haben eine Klimakatastrophe. die unsere Lebensgrundlage komplett wegficken wird. Aber kaum kommt eine Minderheit, dann ist die Aufregung groß.”

Seine Themengebiete erstrecken sich von der Meinungsfreiheit über Corona bis hin zu Ego-Shootern und Kindern, denn Maxi ist ja jetzt selbst Papa. Er schreckt auch nicht vor Dialogen mit seinem Publikum zurück, wenn er zum Beispiel wissen will, wer im Publikum TikTok nutzt. In Wien war es dann Sarah, die täglich eine Stunde auf TikTok unterwegs ist. Maxi glaubte es ihr nicht. Aber am Ende ist es doch so, gemäß dem Programmtitel: “Egal wer du bist, egal wie du aussiehst, egal woher du kommst, alle wollen einfach eine gute Zeit.”

Nach tosendem Applaus gab es eine Zugabe und anschließend eine Selfie-Möglichkeit mit Maxi für seine Fans. Die Schlange war lang. Die Stimmung gut.

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