In Spanien werden kürzere Arbeitszeiten als gesellschaftliche Verpflichtung angesehen.

In Spanien wird die Einführung einer Viertagewoche intensiv diskutiert, wozu Arbeitsministerin Yolanda Díaz klare Vorstellungen hat. Laut Merkur fordert sie eine schrittweise Verkürzung der Arbeitszeit, beginnend im Jahr 2025 mit der Reduzierung von 40 auf 37,5 Stunden pro Woche. Die Löhne der Beschäftigten sollen dabei unverändert bleiben. Díaz betonte, dass das neu zu erarbeitende Modell ein “Grundrecht” für die junge Generation sei und eine längst überfällige Antwort auf die Bedürfnisse der Arbeiter darstelle.

Die Anpassung hin zu einer gerechteren Arbeitswelt soll nicht nur den Arbeitnehmern zugutekommen, sondern einen positiven Einfluss sowohl auf die Produktivität als auch auf den Klimaschutz haben. Unternehmen würden durch kürzere Arbeitszeiten weniger Energie verbrauchen, was zu einer Verringerung der CO2-Emissionen führt. Einen weiteren wichtigen Punkt stellt die geplante Einführung strengerer Arbeitszeitkontrollen dar: Wer sich nicht an die Erfassung der Arbeitszeiten hält, muss mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 10.000 Euro pro Arbeitnehmer rechnen. Gewerkschaftsvertreter unterstützen Díaz Vorhaben.

In Andalusien haben Unternehmen wie Delsol und die Grupo Deluxe bereits erfolgreich auf eine 36-Stunden-Woche umgestellt, die auf vier Tage verteilt wird. Mitarbeiter und Führungskräfte berichten von einer deutlichen Steigerung der Produktivität und einer besseren Work-Life-Balance. Das Modell habe nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöht, sondern auch den Ruf der Unternehmen gestärkt und bessere Bewerbungen nach sich gezogen. Spanien könnte somit auf dem besten Weg sein, ein internationales Vorbild in Sachen Viertagewoche zu werden.

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