Bei KTM soll es jetzt doch mehr Kündigungen geben als im Sanierungsplan stehen. 

Am Mittwoch berieten die Betriebsräte von KTM, die Gewerkschaften PRO-GE und GPA sowie die Arbeiterkammer (AK) über flankierende Maßnahmen für die Beschäftigten, die Insolvenzstiftung und weitere arbeitsmarktpolitische Instrumente. “Der angekündigte Stellenabbau ist die größte Belastung für die Beschäftigten und ihre Vertretungen”, hieß es in einer Presseaussendung am Nachmittag.

Insgesamt stehen nach der Insolvenz nun 800 Mitarbeitende zur Kündigung an, 250 wurden bereits gekündigt. Das berichtet der ORF. Die 50 zusätzlichen Kündigungen standen dabei nicht im Sanierungsplan.

Vertrauensverlust

“Wir werden unter dem Motto ‘retten, was zu retten ist’ um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen”, sagte der oberösterreichische Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl. Aufgrund der sich immer wieder ändernden wirtschaftlichen Situation und der unsicheren Rahmenbedingungen hätten AK, Gewerkschaften und Betriebsrat vereinbart, ab sofort nicht mehr auf Ankündigungen zu vertrauen, sondern nur mehr auf Basis von Tatsachen zu agieren. Die zusätzlichen 50 Kündigungen seien jedenfalls ein „Vertrauensverlust“.

Die Arbeitnehmervertreter warten nun auf die Kündigungslisten. Erst wenn man weiß, welche Mitarbeiter konkret gehen können, laufen beim AMS und der AK die Maßnahmen an.

KTM-Mutter Pierer Mobility auf Investorensuche 

Die börsennotierte KTM-Mutter Pierer Mobility AG ist auf Investorensuche, um neues Geld für den insolventen Motorradhersteller aufzutreiben. Die US-Investmentbank Citigroup sei mit der Neuordnung der Eigentümerstruktur beauftragt worden, teilte das Unternehmen Dienstagabend mit. Ziel sei, dass Investoren “eine notwendige Barkapitalerhöhung bzw. Finanzinstrumente” zeichnen. Mitte November hatte Pierer Mobility von einem Finanzbedarf in dreistelliger Millionenhöhe gesprochen.

Bei den potenziellen Investoren handle es sich um bestehende Partner, andererseits würden auch Gespräche mit neuen strategischen Investoren und Finanzinvestoren geführt, so das Unternehmen. Die Barmittel sollen den Angaben zufolge zur Stärkung der Pierer Mobility Gruppe, insbesondere der KTM AG, verwendet werden.

Wie viel Geld die KTM-Mutter benötigt, gab das Unternehmen in der Pflichtmitteilung nicht bekannt. Mitte November, noch bevor KTM Insolvenz anmeldete, hieß es seitens Pierer Mobility, dass man Gespräche mit der Kernaktionärin Pierer Bajaj AG als auch mit bestehenden Finanzgläubigern für eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages führe.

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