Der insolvente Motorradhersteller KTM mit Sitz in Mattighofen (Bezirk Braunau) hat am Freitag die Löhne und Gehälter für Dezember überwiesen 

Ursprünglich hatte das Unternehmen angekündigt, Anfang des Monats zu zahlen, was aber später revidiert wurde. Nun erhielten die Angestellten zum üblichen Zeitpunkt, die Arbeiterinnen und Arbeiter drei Wochen früher als sonst ihr Geld, berichtete krone.at am Freitag unter Berufung auf Sanierungsverwalter Peter Vogl.

Novemberlöhne und -gehälter sowie das Weihnachtsgeld werden über den Insolvenzentgeltfonds voraussichtlich im Jänner abgewickelt. Rund 3.600 Beschäftigte sind von der Insolvenz betroffen. Das Unternehmen wird in einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung fortgeführt. Rund 200 Kündigungen sollen noch erforderlich sein.

Fertigung in Mattighofen steht seit Mitte Dezember

Bereits im ersten Halbjahr strich der Mutterkonzern Pierer Mobility 373 Jobs und wenig später noch einmal 120 bei der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH. Ende November leitete die Pierer Industrie AG ein europäisches Restrukturierungsverfahren – ein neuartiges Vorinsolvenzverfahren – ein. Kurz darauf meldeten die KTM AG und ihre beiden Töchter Insolvenz an. 250 der mehr als 3.600 Beschäftigten wurden bereits gekündigt. Die Fertigung in Mattighofen steht seit Mitte Dezember still.

Im Jänner und Februar erfolgt eine Betriebsunterbrechung – mit Lohn-und Gehaltskürzung – wegen des hohen Lagerbestands. Bei KTM stehen rund 130.000 Motorräder auf Lager, die zumindest teilweise nicht der ab kommenden Jahr geltenden Euro5+ Abgasnorm entsprechen sollen. Laut Gläubigerschutzverbänden hat KTM Schulden in der Höhe von mindestens 1,8 Mrd. Euro angehäuft, davon soll ein Großteil von rund 1,3 Mrd. Euro Banken betreffen.

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