Windpech: Stefan Kraft war im Finale chancenlos.

Daniel Tschofenig ist in Bischofshofen in einer dramatischen Entscheidung zu seinem ersten Titel bei der Vierschanzen-Tournee gesegelt. Der Kärntner fing am Dreikönigstag mit einem Sieg vor Jan Hörl und Stefan Kraft seine Teamkollegen noch ab. In der Gesamtwertung fixierte das Trio den insgesamt dritten Dreifacherfolg für Österreich in der Tourneegeschichte nach 1975 und 2012.
Kraft im Windpech

“Herber Rückschlag”

Der nach dem ersten Durchgang führende Salzburger hatte vor dem entscheidenden Sprung wegen einer Windunterbrechung lange warten müssen. “Das ist sehr, sehr bitter. Er wollte nicht zu mir kommen, der goldene Adler. Ich habe alles probiert, aber so lange warten ist nicht lustig. Es wollte nicht sein”, sagte der als knapper Tournee-Leader in den Schlusstag gegangene Kraft. Fair sei die Entscheidung nicht abgelaufen, so der dreimalige Weltmeister. Beschweren wolle er sich aber nicht. “Man braucht auch ein bisserl Glück, wenn man die Tournee gewinnen will.”

Glücksgefühle über das famose Mannschaftsabscheiden habe er momentan nicht wirklich. “Ein herber Tiefschlag für mich, aber für uns als Nation ist es natürlich ein Wahnsinn.” Hörl verlor die Tournee wohl durch eine verwackelte Landung im Finale. “Das tut schon weh. Es ist bitter, aber wir haben einen durchgebracht. Wir gewinnen als Team, das passt ganz gut. Es tut zwar weh, aber wir freuen uns mit Tschofe.”

Widhölzl: “Das ist schon brutal gut”

Einer der mit Tschofenig mitjubelnden Funktionäre war sein Cheftrainer Andreas Widhölzl. Der Tiroler ist 25 Jahre nach seinem eigenen Triumph als Springer der erste, der die Tournee als Aktiver und Coach gewonnen hat. Widhölzls Mannschaft dominierte das Geschehen wie keine andere zuvor, den anderen Teams blieb teils nur ungläubiges Staunen. Sowohl in Oberstdorf, Innsbruck als auch beim Finale feierten die rot-weiß-roten Adler Dreifachsiege. Nur in Garmisch störte der zweitplatzierte Schweizer Gregor Deschwanden das Bild. Deschwanden wurde letztlich hinter Johann Andre Forfang Gesamtfünfter. Der Norweger hatte Riesenrückstand auf das ÖSV-Trio.

Widhölzl hob nach dem dramatischen Finale die Teamleistung hervor. “Das Momentum war für Daniel da, so ist der Sport, es ist verständlich, dass zwei enttäuscht sind. Für Skisprung-Österreich ist es aber wieder ein Wahnsinnstag gewesen”, sagte Widhölzl zur APA. Insgesamt sei die Tournee traumhaft verlaufen. “Dreimal ein Dreifachsieg, das ist schon brutal gut. Da kann man nicht viel aussetzen.”

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