In einer Entdeckung haben Forscher das erste Beispiel einer „Einstein-Zickzack-Linse“ identifiziert. Dieses System, mit der Bezeichnung *J1721+8842*, könnte helfen, einige der Rätsel des Universums zu entschlüsseln – darunter die dunkle Energie und die Geschwindigkeit der Ausdehnung des Universums.

Gravitationslinsen sind ein faszinierendes Phänomen, bei dem das Licht von fernen Objekten, wie etwa Quasaren, durch die Gravitationskraft einer oder mehrerer Galaxien auf seinem Weg zur Erde abgelenkt wird. Normalerweise führt dies dazu, dass wir das gleiche Licht in mehreren Bildern wahrnehmen – aber die Entdeckung von J1721+8842 ist einzigartig: Hier wird das Licht eines fernen Quasars von gleich zwei Galaxien so stark abgelenkt, dass es nicht nur in zwei, sondern in sechs verschiedene Bilder aufgespalten wird. Zwei dieser Bilder folgen dabei einem wahren Zickzack-Weg, was den Namen „Einstein-Zickzack-Linse“ erklärt.

Die Entdeckung wurde von einem internationalen Forscherteam um Dr. Dux und Kollegen veröffentlicht. Laut den Wissenschaftlern ist dies das erste Mal, dass ein solches komplexes Gravitations-Linsen-Muster nachgewiesen wurde. Das Besondere daran: Diese Linsen könnte eine entscheidende Rolle in der Messung der dunklen Energie spielen – der mysteriösen Kraft, die dafür verantwortlich ist, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt.

Die Entstehung dieses „Zickzack-Phänomens“ lässt sich auf die Gravitation der beiden Galaxien zurückführen, die das Licht des Quasars in entgegengesetzte Richtungen ablenken. Besonders spektakulär: Zwei – Pfad D (pink) und Pfad F (blau) – der sechs Bilder sind nicht nur versetzt, sondern laufen tatsächlich in unterschiedliche Richtungen, was die Zickzack-Bewegung erklärt.

Um ihre Theorie zu untermauern, präsentierten die Forscher mehrere überzeugende Beweise. So zeigte eine Analyse der Lichtkurven der sechs Quasar-Bilder über einen Zeitraum von zwei Jahren, dass diese identisch sind, was einen „Zufall“ ausschließt. Des Weiteren bestätigten Daten des James Webb Space Telescopes (JWST), dass eine der beiden linsenden Galaxien bei einer Rotverschiebung von 1,885 liegt – ein Wert, der nicht mit dem des Quasars kompatibel ist, was die Theorie der Gravitationslinse weiter stützt.

Doch das wahre Potenzial dieser Entdeckung liegt in ihrer kosmologischen Bedeutung. J1721+8842 könnte uns helfen, präzisere Messungen der Hubble-Konstanten und der dunklen Energie vorzunehmen – zwei der zentralen Rätsel der modernen Kosmologie. Die Kombination der beiden Linseffekte, der „Doppel-Source-Plane-Linse“ (DSPL) und der „Zeitverzögerungslinse“, eröffnet dabei völlig neue Perspektiven für zukünftige Forschung.

„Mit J1721+8842 haben wir nicht nur ein astronomisches Meisterwerk entdeckt, sondern einen echten Schlüssel zu den fundamentalen Fragen des Universums“, so Dr. Dux. „Wir hoffen, dass diese Entdeckung in Zukunft zu einer genaueren Bestimmung der dunklen Energie und der Expansion des Universums führen wird.“

Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass die weitere Untersuchung von J1721+8842 eine wertvolle Grundlage für die zukünftige Kosmologie bieten wird. In den kommenden Jahren könnte dieses System nicht nur neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Universums liefern, sondern auch die Zeitverzögerung von Lichtsignalen nutzen, um die Dunkle Energie genauer zu entschlüsseln – eine der größten Herausforderungen der heutigen Astrophysik.

Die Welt der Astronomie wird sich in den kommenden Jahren zweifellos weiterhin an diesem faszinierenden „Zickzack“ aus Licht und Gravitation erfreuen – und dabei vielleicht ein Stück weiter in das große Mysterium des Universums vordringen.

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