Nach dem Fund einer Leiche in einem Koffer auf der Quellenstraße in Wien-Favoriten am Freitagnachmittag sind am Samstag offiziell vorerst noch keine neuen Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben geworden. Im Raum steht ein schrecklicher Verdacht.
Die Ergebnisse eines gerichtsmedizinischen Gutachtens und einer DNA-Analyse waren noch ausständig.
Jedenfalls deuten die Verletzungen der unbekannten männlichen Leiche auf ein Gewaltverbrechen hin, ein vorläufiges gerichtsmedizinisches Gutachten sei aktuell in Arbeit, von dem dann Rückschlüsse auf die genaue Todesursache zu erwarten sind, hieß es am Samstag. Die ebenfalls noch nicht abgeschlossene DNA-Analyse könnte zudem konkrete Informationen zur Identität der Leiche bringen. Die Ermittlungen würden auf Hochtouren laufen.
Koffer neben Abfallcontainer gefunden
Ein Mann hatte am Freitag gegen 15.00 Uhr den Polizeinotruf kontaktiert und berichtet, dass er neben einem Abfallcontainer einen Koffer mit einer leblosen Person gefunden hatte. Daraufhin wurde der Bereich zwischen Hofherrgasse und Randhartigergasse für Passanten, Schaulustige und Medien komplett abgesperrt.
Die Leiche dürfte vor einem Wohnhaus entdeckt worden sein. Die Polizei stellte zum Schutz ein großes Zelt auf.
Davon gehen Kriminal-Insider aus
Kriminal-Insider gehen davon aus, dass eine Leiche, abgelegt im öffentlichen Raum, dafür spricht, dass die mutmaßlichen Täter wollten, dass die Leiche entdeckt wird. Das könnte für einen Mafia-Hintergrund sprechen.
Anrainer schlugen Alarm
Da es vor Ort kaum Zeugenaussagen gibt und auch die Diensthunde keine Spur aufnehmen konnten, die vom Auffindungsort zum Tatort geführt hätten, sieht alles danach aus, dass der oder Täter mit einem Auto in die Quellenstraße gekommen sind, sich dort kurz eingeparkt haben, den Koffer ausluden – was am helllichten Tag bei einer angrenzenden Fassadenbaustelle und einem Lebensmittelmarkt nicht aufgefallen sein dürfte -und dann einfach weiterfuhren. Ein erster Passant entdeckte den blauen Koffer um 14.30 Uhr, ein weiterer Anrainer schlug um 15 Uhr Alarm.
Rätsel um Identität
Der Tote, der oe24-Infos zufolge nicht zerstückelt worden, sondern eher von kleiner Statur sein soll, sodass er in einen Koffer passt, ist definitiv kein Kind, sondern ein Erwachsener, dem dabei (wohl auch post mortem) mehrere Knochen gebrochen wurden. Weder ein ungefähres noch genaues Alter konnte allerdings bisher bestimmt werden. Unbestätigten Infos zufolge soll die Leiche an Händen und Fußen gefesselt und in eine Plastikfolie gewickelt worden sein. Das LKA ermittelt intensiv.