Sportdirekttor Schicker und Trainer Ilzer stehen in Hoffenheim schwer unter Druck. 

Vier österreichische Trainer arbeiten derzeit in Europas Topligen. Der erfolgreichste ist Adi Hütter bei AS Monaco mit einem Punkteschnitt von 1,86 nach 63 Spielen. Dann folgt Ralph Hasenhüttl mit 1,71 nach 28 Partien mit Wolfsburg, der Samstag nach dem Gastspiel bei Bayern wahrscheinlich schlechter sein wird. Nummer drei ist Oliver Glasner bei Crystal Palace mit 1,54 nach 39. Christian Ilzer ist am kürzesten im Amt, klar Letzter: Nur 0,60 nach zehn in drei Bewerben.

“Österreich tut Hoffenheim nicht gut”

Erik Meijer, Hollands Ex-Torjäger von Leverkusen, stellte als Sky-Experte schon fest, dass Österreich Hoffenheim nicht gut tut. Eine Kritik, die auch gegen Sportchef Andreas Schicker geht. Als er im Oktober begann, stand Hoffenheim wie derzeit am Relegationsplatz. Schicker beobachtete vier Runden mit Pellegrino Matarazzo als Trainer, bei denen es einen Heimsieg gegen Bochum, Unentschieden in Heidenheim und Augsburg sowie eine Heimpleite gegen St. Pauli gab. Das war Schicker zu wenig.

Schicker beschwört Zusammenhalt

Er holte nach der gemeinsamen Erfolgsstory bei Sturm Ilzer samt seinem Staff nach Hoffenheim, rief den großen Umbruch aus, prophezeite zugleich: „Das wird kein einfacher Weg!“ Dass er so schwer wird, hätte er sich nicht vorgestellt. Würde Schicker bei Ilzer die gleichen Maßstäbe anlegen wie bei Matarazzo, müsste der schon Vergangenheit sein. Ein Sieg, aber sechs Niederlagen, drei Unentschieden. Das 1:1 in Dortmund war bisher der einzige Lichtblick, nach dem Sieg gegen Leipzig. Als Ilzer und Schicker 2020 bei Sturm begannen, gelangen in den ersten zehn Spielen sechs Siege. Donnerstag stellte Hoffenheim ein Schicker-Interview auf die Homepage, in dem er den bedingungslosen Zusammenhalt beschwor. Es gab keinen Rüffel für Stürmerstar Andrej Kramaric und dessen Sager, dass nichts funktioniert, seit sich im Verein etwas geändert hat.

Für Hoffenheim-Boss sind Abfertigungen kein Problem

Auch Markus Schütze als Vorsitzender der Geschäftsführung bremste den Kroaten nicht, der ankündigte, noch ein bisschen härter zu sein, wenn es so weitergeht. Hat die steirische Ära in Hoffenheim eine Chance? Gelingt nicht die Wende, wird bald der Vorwurf von Freunderlwirtschaft laut werden. Dietmar Hopp, der 84-jährige Mäzen, wollte Schickers Engagement. Abfertigungen zu zahlen wird für den Multi-Milliardär kein Problem sein.

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