Wegen einer illegalen Fleischerei, die vergangene Woche in Favoriten ausgehoben wurde, gehen derzeit die Wogen in den Gastronomie-Kreisen hoch. Nun haben sich die Besitzer mehrerer großer Kebab-Lokale im Bezirk zusammengeschlossen und betont, für Qualität und Hygiene zu stehen.
Vor einer Woche hob die Gruppe Sofortmaßnahmen eine illegale Fleischerei in Favoriten aus. Dabei wurden mehrere Hundert Kilo Fleisch konfisziert, das bei unzulässigen 19 Grad gelagert wurde und eine “unverantwortliche massive Gefährdung der Gesundheit” zeigte. Wer die Ware bezog und wo sie in der Folge verkauft wurde, wird derzeit eruiert.
Nach den groben Verstößen gegen Hygienevorschriften und die Lebensmittelsicherheit taten sich nun Gastronomen aus dem 10. Bezirk zusammen, um ein “starkes Zeichen” zu setzen, wie es die SPÖ-Landtagsabgeordnete Aslihan Bozatemur formulierte. Beim Medienauftritt in einem Restaurant auf der Favoritenstraße betonten die Initiatoren, dass “wer sich nicht an die Spielregeln hält”, allen schade.
Gute Ruf soll nicht beschädigt werden
Ob nach den Medienberichten über die illegale Fleischerei weniger Kunden gekommen seien, sei noch zu kurzfristig zu sagen, hieß es auf Nachfrage. Nun gehe es darum, dass der gute Ruf der Favoritner Lokale gewahrt bleibt. “Deshalb begrüßen wir, dass die Stadt genau hinschaut”, meinten die Gastronomen.
“Der allergrößte Anteil dieser Gastronomen, insbesondere in der türkischen Küche, arbeitet absolut vorbildlich und darauf sind wir stolz”, sagte Bozatemur. Man wolle sich nicht ruinieren lassen “von einigen schwarzen Schafen, die einfach mit unfairen Methoden agieren und sich nicht an die Regeln halten. Diese gefährden nicht nur ihre eigene Kundschaft, sondern auch die, die engagiert sind, die anständig arbeiten”, sagte die Politikerin.
Bozatemur sei überzeugt, dass das Marktamt und die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien mit höchster Sorgfalt arbeiten, um Missstände aufzudecken und gegen Verstöße vorzugehen. Sie arbeite schon seit vielen Jahren eng mit den Gastronomen aus dem Bezirk zusammen. Auf einer eigens dafür ins Leben gerufenen Plattform tausche man sich regelmäßig zu Themen wie Qualität und Hygiene aus.