TÜRKIS-BLAUER SHOWDOWN: Wer längst nicht mehr will und wer noch um diese Koalition kämpft

„Das geht sich einfach nicht mehr aus“, sagt ein Schwarzer. Kickl, Teufel und wie die alle heißen wollen unseren Staat komplett umbauen. Das können wir nicht zulassen“. „Kickl sitzt am Verhandlungstisch und führt dann zehn Minuten Selbstgespräche. Dann ist er zehn Minuten nett und dann steht er wortlos auf. Wie soll so jemand regieren?“. Lauter Sätze, die von Spitzenrepräsentanten der ÖVP kommen und die zeigen, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen ÖVP und FPÖ ist.

„Wir werden aber nicht als Erstes aufstehen“, schildert ein weiterer Türkiser den Nervenkrieg zwischen ÖVP-Chef Christian Stocker und FPÖ-Chef Kickl. In der ÖVP ist man unsicher, was Kickl selbst wolle. „Es ist nur klar, dass Reinhard Teufel und Nemeth (ÖVP-Klubdirektor) unbedingt regieren“ wollen würden.

Zerrüttete Nicht-Ehe, die beide nicht wollen

In der FPÖ wiederum sieht man in der ÖVP „nur Falschspieler, das haben die 2000 gezeigt und erst recht Sebastian Kurz“. Die „Schwarzen und Türkisen sind hinterhältig“, macht ein Freiheitlicher aus seiner tiefen Verachtung gegenüber dem potenziellen Koalitionspartner kein Hehl.

Aber: „Stocker und die ÖVP haben ja keine Alternative mehr. Sie müssen alles schlucken was wir wollen“, glaubt ein FPÖ-Verhandler.

Wirtschaft & Industrie. Das könnte auf Wirtschaft- und Industrie zutreffen, sagt sogar ein VPler, der allerdings anmerkt, dass selbst diese VP-Kreise – die massiv Richtung Blau-Türkis gedrängt hatten – zuletzt gemerkt hätten, dass sie gar nicht alles kriegen was sie wollen und blamiert dastünden.

In der FPÖ dürften es jene sein, die sich Chancen ausrechnen Minister werden zu können – also etwa Kickls engster Vertrauter Teufel oder der FPÖ-Manager Arnold Schiefer, die diese Koalition wollen würden. Ein ÖVPler, der Kickl gut kennt, meint: „Auch Kickl selbst will in Wirklichkeit unbedingt Kanzler werden. Er sieht, dass das eine einmalige Chance ist und wird einlenken“. Ein FPÖler selbst meint: „Wir können nicht als Erstes aufstehen. Die ÖVP soll aufstehen“. Was für grandiose Voraussetzungen für eine Koalition.

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