Im Ö3-Sommergespräch spricht FPÖ-Chef Herbert Kickl über seinen Wunsch “Volkskanzler” zu sein und gibt auch ganz viel Persönliches preis. 

FPÖ-Chef Herbert Kickl sprach im Ö3-Radio in der Reihe “Frühstück bei mir” am Sonntagmorgen ausgiebig mit Claudia Stöckl. Dabei thematisierte er eine mögliche Kanzlerschaft, politische “Problembären” und Persönliches. Getroffen haben sie sich im Forellenhof in Puchberg am Schneeberg (NÖ) – “meine kleine zweite Heimat”, nennt Kickl den idyllischen Gasthof. 

Arbeiterkind wie Babler

“Ich bin ein Arbeiterkind, bin in einer Arbeitersiedlung groß geworden, vielleicht von den Grundvoraussetzungen gar nicht so viel anders als der Herr Babler”, zieht der 55-Jährige einen Vergleich zum SPÖ-Chef. 

Wunsch “Volkskanzler”

Der FPÖ-Chef, der sich in letzter Zeit für Interviews sehr rar gemacht hat, sprach mit Claudia Stöckl über Misstrauen, Motivation und seinen Anspruch, der nächste Bundeskanzler zu werden.

“Wenn wir nicht Erster werden, wird es von der FPÖ keinen Anspruch auf den Kanzler geben. Und es überrascht mich, dass weder Nehammer noch Babler diesen Satz hinausbringen. Das sind ja die selbsternannten Parade-Demokraten. Bei ihnen endet die Demokratie dort, wo die SPÖ oder ÖVP nicht mehr das Kommando haben”, sagte Kickl.

Natürlich braucht der Kanzler eine Mehrheit im Nationalrat hinter ihm, die ihn zumindest duldet. Lediglich Erster in Wahlen zu werden, reicht nicht. Sonst könnte ein Kanzler Kickl per Misstrauensantrag der Parlamentsmehrheit ganz schnell gestürzt werden. Das geschah etwa Sebastian Kurz 2019.

Kickl, der unter Sebastian Kurz als Innenminister abgesetzt wurde, erzählte über sein Verhältnis zum Altkanzler, seine Prägungen und wie es sich anfühlt, so sehr zu polarisieren. Und der FPÖ-Spitzenkandidat zeigte auch seine private Seite: Ob er zu Hause auch gerne streitet und worin er seinem 24-jährigen Sohn ein Vorbild sein will. 

Private Einblicke: “Kann niemand besser machen als eine Mutter” 

Seit über 25 Jahren ist er mit seiner Frau Petra, Juristin bei der Volksanwaltschaft, zusammen. Überlegungen, für die Erziehung des Sohnes, 24 Jahre alt, zu Hause zu bleiben, hätte es nie gegeben.

“Sie war eine so leidenschaftliche Schwangere”, sagte Kickl über seine Frau. Und ergänzt: “Sie hat mir immer den Eindruck gegeben, und sie hat es auch so gelebt, dass das niemand besser machen kann als eine Mutter. Aber selbstverständlich hab ich meine Frau damit nicht alleine gelassen. Herumraufen ist mit dem Vater lustiger als mit der Mama.”

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