Schömberg im Schwarzwald plant, seine Sitzbänke im Wald aus Sicherheitsgründen zu entfernen. 

Schömberg im Schwarzwald, per Patent als “Glücksgemeinde” geschützt, sieht sich dieser Tage einer heftigen Debatte ausgesetzt: Der 8.100-Einwohner-Ort plant, rund 60 der 400 Sitzbänke in den umliegenden Wäldern zu entfernen. Der Grund dafür sind die steigenden Sicherheitsanforderungen sowie hohe Kosten für die Wartung und Kontrolle der Bänke, so die “SZ”. Touristikchef Ulrich Döbereiner bezeichnet die öffentliche Diskussion als “emotional”, da viele Einheimische und Gäste eine enge Bindung zu den Bänken hätten – einige wurden sogar gestiftet.

Die Debatte dreht sich um die Haftung im Fall von Unfällen. So ist ein Ast, der auf einen Wanderer fällt, eine “waldtypische Gefahr”. Bei einem Wanderer aber, der auf einer Bank sitzt, gilt dieses Szenario als “atypische Gefahr”. Diese neue Rechtsprechung verpflichtet Waldbesitzer zur Verkehrssicherung und macht sie im Fall eines Unfalls haftbar, was die Gemeindekassen stark belasten könnte.

Kritiker wie der Präsident des Landesseniorenrats fordern jetzt eine Änderung der gesetzlichen Regelungen – um ältere Menschen zu mehr Bewegung zu ermutigen, ohne dass Waldbesitzer ihre Bänke abbauen müssen. Gleichzeitig verweist auch die Forstkammer auf die erhöhten Gefahren durch den Klimawandel und fordert eine Priorisierung. Schömberg prüft nun, ob zumindest ein Teil der Bänke versetzt werden kann, um eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Bewohner der Gemeinde gerecht wird.

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