Der Ex-Kapitän des 2012 havarierten Kreuzfahrtschiffes “Costa Concordia”, Francesco Schettino, der auf offenen Vollzug hofft, soll künftig im Vatikan arbeiten 

 Er wünscht sich eine bedingte Entlassung aus dem römischen Gefängnis Rebibbia, wo er seit 2017 einsitzt – über den offenen Vollzug entscheidet ein Gericht in Rom am 8. April. Sollte er grünes Licht erhalten, könnte Schettino fünf Tage die Woche im Vatikan zum Einsatz kommen.

Wie die Mailänder Tageszeitung “Corriere della Sera” berichtete, soll der 63-Jährige an einem Digitalisierungsprojekt der vatikanischen Kulturgüter teilnehmen. Er könnte von einem Programm des Vatikans für die Rehabilitierung von Sträflingen profitieren.

Schettino hat bereits mehr als die Hälfte seiner Strafe verbüßt

Der 63-jährige Schettino hat bereits mehr als die Hälfte seiner Strafe verbüßt und damit die Frist für alternative Maßnahmen erreicht, so seine Anwältin Paola Astarita. Er wurde 2017 in letzter Instanz zu 16 Jahren Haft verurteilt und sitzt seitdem hinter Gittern. “Schettino hat sich in diesen Jahren im Gefängnis vorbildhaft verhalten. Er hat kritisch sein Verhalten bei diesem Unfall verarbeitet”, erklärte die Juristin.

Der Süditaliener war 2023 mit seiner Forderung einer Neuauflage seines Prozesses gescheitert. Der Oberste Gerichtshof lehnte einen entsprechenden Antrag ab. Der Kapitän war nicht nur wegen des missglückten Manövers in die Kritik geraten, sondern auch, weil er das Schiff verließ, als noch die Evakuierung lief.

Das Kreuzfahrtschiff “Costa Concordia” hatte am 13. Jänner 2012 vor der Insel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. 32 der mehr als 4.200 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Alle 77 Österreicherinnen und Österreicher auf der “Costa Concordia” – unter ihnen der damalige Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden – überlebten das Unglück.

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