Nehammer schlägt Wien als neutralen Ort für Friedensgespräche vor und bekräftigt Österreichs Rolle im Friedensprozess
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat vor der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj getroffen und Österreich als Ort für Friedensgespräche angeboten. Der designierte US-Präsident Donald Trump und Selenskyj sind zuvor am Samstag zur Wiedereröffnungszeremonie in der französischen Hauptstadt eingetroffen. Insgesamt sollen mindestens 35 Staats- und Regierungschefs erscheinen. Am Rande sind politische Gespräche geplant.
Danke für das gute und tiefgehende Gespräch heute in Paris, Präsident @ZelenskyyUa. Österreich steht als neutrales Land jederzeit bereit, um Gastgeber für Friedensgespräche zu sein. pic.twitter.com/7Z9PNh2jQ2
— Karl Nehammer (@karlnehammer) December 7, 2024
Im Dialog mit Präsident Selenskyj betonte Bundeskanzler Nehammer erneut die Bedeutung eines diplomatischen Wegs zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine. „Österreich steht bereit, aktiv zu helfen“, erklärte der Kanzler und sprach dabei ein konkretes Angebot aus: „Wien, als historische Stadt des Dialogs, steht bereit, Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien auszurichten. Unser Anliegen ist es, einen neutralen und verlässlichen Rahmen zu bieten, der konkrete Fortschritte ermöglicht. Es ist unsere Verantwortung, in diesen schwierigen Zeiten eine Brücke zu bauen und das Vertrauen zwischen den Parteien zu fördern. Der Frieden ist es wert, dass wir alle Anstrengungen unternehmen, ihn zu erreichen.“
Treffen der Spitzen-Politiker
Noch vor der Wiedereröffnungszeremonie will der französische Staatschef Emmanuel Macron um 16.00 Uhr zunächst Trump und um 17.00 Uhr dann Selenskyj im Elysée-Palast empfangen. Unklar ist, ob es bei dieser Gelegenheit zu einem Dreiertreffen oder einem persönlichen Gespräch zwischen Selenskyj und Trump kommt. Es wäre das erste Zusammentreffen von Selenskyj und Trump seit dessen Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl vor einem Monat. Trump tritt sein Amt im Jänner an, er könnte erheblichen Einfluss auf den Kriegsverlauf nehmen.