Kärntens SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser will bis Jahresende seine Nachfolge regeln. Wer der oder die Glückliche wird, ist allerdings noch offen.
Noch vor der Landtagswahl 2023 hatte sich der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) im APA-Interview kryptisch gegeben: Ob er 2028 noch einmal antritt, müsse er sich überlegen, sagte er. Eine Wahl mit massiven Verlusten, eine Knie-Operation und mehrere eher suboptimale Landesbudgets später steht fest: Er werde 2028 nicht mehr antreten, sagte er im Herbst gegenüber der “Kleinen Zeitung”. Allerdings: Ein Nachfolger ist derzeit noch nicht in Sicht.
Wenn es um eine Kaiser-Nachfolge geht, machen einige Namen die Runde. Aus der Deckung wagen oder einfach nur seine Meinung sagen möchte allerdings niemand. Es gebe “viele Varianten und fähige Personen”, merkte Kaisers Landeshauptmannstellvertreterin, Gabriele Schaunig, ausweichend an. Sie wäre wohl zumindest die logischere Variante als Gesundheitsreferentin Beate Prettner, die ja bereits seit der Kärntner Regierungsbildung 2023 nur mehr Landesrätin und nicht mehr Landeshauptmannstellvertreterin ist.
Fellner und Kucher oft genannt
Was das restliche Regierungsteam der SPÖ angeht, so ist die wohl unwahrscheinlichste Kandidatin für eine Kaiser-Nachfolge die oft überfordert wirkende Naturschutz- und Gesellschaftsreferentin Sara Schaar. Bleibt noch der für Bildung und Gemeinden zuständige Daniel Fellner, dessen Name auch tatsächlich des Öfteren fällt, wenn über die neue SPÖ-Spitze in Kärnten spekuliert wird. Allerdings bräuchte der nur selten wirklich im Rampenlicht stehende Lavanttaler wohl noch ein paar Auftrittsmöglichkeiten für den Fall einer Nachfolge.
Apropos Rampenlicht: Das hat der momentan wohl bekannteste Kärntner SPÖ-Politiker auf Bundesebene genug. Aufgabe des Klagenfurters Philip Kucher war es als bekennender Hans Peter Doskozil-Anhänger, die beiden Lager in der Bundespartei zu einen. Wie gut das geglückt ist, darüber mag es unterschiedliche Ansichten geben. Der geschäftsführende Klubobmann schaffte es jedoch, sich mit pointierten Reden im Nationalrat ein Profil zu erarbeiten. Fragt man Insider, so wird ihm am ehesten zugetraut, die Kärntner SPÖ nach Kaiser in neue Höhen zu führen. Abhängen wird das aber natürlich von Kuchers Ambitionen in Wien, und ob er ein mögliches Ministeramt gegen eine ungewisse Zukunft im Heimatbundesland eintauschen würde.
Weichenstellung bis Herbst
Und sonst? Immer wieder tauchen auch die Namen von SPÖ-Bürgermeistern auf, die man vielleicht nicht zuallererst auf der Liste hätte. Der Prominenteste von ihnen ist wohl der Villacher Stadtchef Günther Albel. Doch er soll gegenüber seinem Umfeld bereits mehrmals dezidiert abgesagt haben.
Ganz egal, wer es sein wird: Damit sich die Nachfolgerin oder der Nachfolger Kaisers einarbeiten kann, braucht es wohl einige Zeit, um in die Rolle als SPÖ-Frontman/-woman hineinzuwachsen. Allerdings machen noch keine Informationen für einen Zeitplan einer möglichen Amtsübergabe von Kaiser die Runde. Nur so viel: Dem Vernehmen nach will er bis zum Landesparteitag im Herbst 2025 die personellen Weichen gestellt sehen.