Kaum ein Tag war nach der EU-Wahl vergangen, da gab es bereits wieder erste Querschüsse innerhalb der SPÖ. Julia Herr bezeichnete die Debatte, ob Babler der richtige Kandidat sei, als ”Kaffeesudlesen”. 

Während die ÖVP einen Zweikampf gegen die FPÖ ausruft, redet die SPÖ von einem Dreikampf für das Kanzleramt. Die Sozialdemokraten seien der einzige Garant gegen eine türkis-blaue Koalition, so der Tenor. 

Klar ist: Die SPÖ blieb bei der EU-Wahl hinter den Erwartungen zurück. Nach Auszählung der Wahlkarten landeten die Roten mit 23,22 Prozent am enttäuschenden dritten Platz – das bisher schlechtestes EU-Wahlergebnis der SPÖ. Die ÖVP verlor zwar auch kräftig im Vergleich zur EU-Wahl 2019, kam aber knapp hinter der FPÖ als Zweiter ins Ziel. 

Erster Querschuss aus dem Burgenland nach EU-Wahl

Am Tag der Wahl versuchten SPÖ-Chef Andreas Babler und Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim, noch Mut zu machen – vergeblich. Bereits am Tag darauf gab es bereits den ersten Querschuss aus dem Burgenland. Der dortige SPÖ-Landeschef Hans Peter Doskozil bezeichnete das Ergebnis als “nicht berauschend”. Gleichzeitig kündigte er an, nach der Nationalratswahl im Herbst eine erneute Debatte über die SPÖ-Spitze führen zu wollen. Bis dorthin “sollte schon Ruhe sein”. 

Zu den Aussagen Bablers meinte Doskozil: “Ich sag’ in diesem Sinne alles Gute für die Nationalratswahl.” 

Jetzt meldete sich auch die rote Vizeklubchefin Julia Herr im “Ö1-Morgenjournal” zu Wort. Für sie sei das Ergebnis “nicht zufriedenstellend”. Daher müsse man künftig “mehr mobilisieren”. Dennoch sei die SPÖ “die einzige Alternative” gegen ÖVP und FPÖ. 

Babler-Debatte kommt “Kaffeesudlesen” gleich 

Babler kündigte bereits gestern an, das Positionspapier der SPÖ zu Migration und Asyl “refreshen” zu wollen. Herr sieht die Themenlage allerdings breiter. Auch leistbares Wohnen ein “starkes Sicherheitsbedürfnis” seien wichtige Themen. 

Der Diskussion, ob Babler der richtige Kandidat für die SPÖ-Spitze sei, kann Herr nichts abgewinnen. Das komme “Kaffeesudlesen” gleich. In der SPÖ seien alle “gut beraten”, sich der Verantwortung bewusst zu sein – immerhin “droht eine schwarz-blaue Regierung”, so Herr. Platz eins hält sie im Herbst für “möglich und realistisch”. 

Auch Dornauer mischte mit 

Auch der Tiroler SP-Chef Georg Dornauer schaltete sich bereits einen Tag nach der EU-Wahl in die Diskussion ein. Um mit den eigenen Themen durchzukommen, brauche es eine Fokussierung auf die Themen Migration und Sicherheit, zeigte sich Dornauer überzeugt.

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