Nach jahrelangen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft München das Verfahren gegen den früheren Fußballprofi Jérôme Boateng beendet. 

Der Verdacht der körperlichen Gewalt gegen seine verstorbene Ex-Freundin Kasia Lenhardt konnte nicht ausreichend bewiesen werden. Der Fall hatte über Jahre hinweg für Diskussionen gesorgt.

 

Ermittlungen nach fünf Jahren eingestellt

Bereits im Jahr 2019 hatte die Staatsanwaltschaft München I ein Verfahren gegen den 36-Jährigen eingeleitet. Der Vorwurf lautete auf Körperverletzung, Nötigung und Verleumdung gegen seine damalige Partnerin Kasia Lenhardt, die im Jahr 2021 im Alter von 25 Jahren in Berlin verstarb. Nach einer erneuten Prüfung der Vorwürfe kamen die Ermittler jedoch zu dem Schluss, dass keine ausreichenden Beweise vorliegen, um eine Anklage zu rechtfertigen.

 

“Hoffe, dass meine Familie und ich nun zur Ruhe kommen können”

Jérôme Boateng zeigte sich erleichtert über die Entscheidung der Justiz. “Ich bin froh, dass die Staatsanwaltschaft München das Verfahren gegen mich nun endlich nach fünf Jahren eingestellt hat. Sie erkennt damit an, dass meine Aussagen richtig und die Verdächtigungen gegen mich falsch waren. Ich hoffe, dass meine Familie und ich jetzt zur Ruhe kommen können”, teilte der frühere Innenverteidiger des FC Bayern München mit.

 

Neue Hinweise führten zu Wiederaufnahme der Ermittlungen

Nach dem Tod von Kasia Lenhardt nahm die Münchener Staatsanwaltschaft das Verfahren erneut auf. Hinweise legten nahe, dass die junge Frau kurz vor ihrem Tod massive Verletzungen erlitten hatte, die möglicherweise durch Boateng verursacht worden sein könnten. Der Obduktionsbericht sollte hierbei eine Rolle spielen, allerdings konnten keine eindeutigen Beweise für eine strafbare Handlung gefunden werden.

Fehlende Beweise für eine Anklage

In ihrem Einstellungsbeschluss erklärte die Behörde, dass die Verletzungen, die auf Fotos und im Obduktionsbericht dokumentiert wurden, keinen eindeutigen Beleg für eine strafbare Handlung darstellen. Zudem konnte die Geschädigte selbst nicht mehr als Zeugin aussagen, und eine anonyme Hinweisgeberin, die sich zunächst zur Aussage bereit erklärt hatte, tauchte später unter und erschien nicht zu einem vereinbarten Termin.

Boatengs Anwalt: “Jede Ermittlung belegte seine Unschuld”

Auch Boatengs Anwalt Leonard Walischewski zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung: “Es wurde wirklich Zeit, dass die Staatsanwaltschaft die Realität nach fünf Jahren endlich anerkennt. Jede, aber wirklich jede Ermittlungshandlung im Verlauf des Verfahrens hat belegt, dass Herr Boateng die Taten nicht begangen hat und gar nicht begangen haben kann.”

Eine öffentlich diskutierte Beziehung

Die Beziehung zwischen Boateng und Lenhardt war öffentlichkeitswirksam in den Medien präsent. Lenhardt, die als Finalistin bei “Germany’s Next Topmodel” Bekanntheit erlangte, trennte sich Anfang 2021 von dem Fußballprofi. Kurz darauf gab Boateng ein Interview, in dem er schwere Vorwürfe gegen sie erhob. Diese Aussagen beschäftigten die Justiz noch Jahre später, da Lenhardts Mutter versuchte, Teile des Interviews juristisch verbieten zu lassen.

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