Am Samstag, gegen 11.30 Uhr wird sich Lindsey Vonn mit Startnummer 31 aus dem Super-G-Starthaus in St. Moritz stürzen – ein Comeback, mit dem die frühere Speedqueen aus den USA in neue Sphären vordringen will.

Die ersten 30 Rennläuferinnen beim zweiten Super-G der Saison werden diesmal nur das Vorprogramm sein. Danach wird alles auf DAS Comeback blicken. Nach fast sechs Jahren oder 2.127 Tagen steht Vonn erstmals wieder im Weltcup am Start – mit Startnummer 31 und einer Teilprothese im Knie!

“Mein Körper ist wieder geflickt”

Als die Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin am 10. Februar 2019 ihren Rücktritt erklärt hatte, hätte sie sich nach eigenen Angaben nie vorstellen können, wieder Rennen zu fahren. „Ich konnte körperlich einfach nicht mehr. Das hat sich geändert, mein Körper ist wieder geflickt. Jetzt kann ich wieder, also will ich auch wieder“, erklärte Vonn in St. Moritz. Sie scheue sich nicht, wie früher 110 Prozent zu geben. Ihr erklärtes Ziel ist es, die Bestmarke als älteste Siegerin (Federica Brignone war in Sölden 34 Jahre und 104 Tage „jung“) um sechs Jahre nach oben zu schrauben. Dafür spricht, dass es Vonn in Beaver Creek als Vorläuferin in der Abfahrt laut inoffiziellen Stoppungen bereits in die Top 10 geschafft hätte.

Der letzte ihrer 82 Weltcupsiege ist schon über sechs Jahre her (Abfahrt beim Weltcup-Finale in Aare 2018), doch die Strahlkraft der Frau mit den zwei flauschigen Kunstpelz-Bommeln auf der Haube als Markenzeichen ist geblieben. Nie hatten zweitklassige FIS-Rennen und der Start einer Vorläuferin so viel Aufmerksamkeit erregt wie zuletzt jene in Nordamerika, wo Vonn die FIS-Punkte holte, um wieder im Weltcup startberechtigt zu sein.

Mit Marcel Hirscher ist zum Saisonbeginn bereits eine zweite lebende Ski-Legende nach über fünf Jahren Pause in den Weltcup zurückgekehrt. Gestoppt wurde der 35-Jährige nach dem dritten Rennen und einem 23. Platz in Sölden als bestes Resultat auf die schmerzhafte Tour mit einem Kreuzbandriss. Ein “Genussprojekt” dem Skifahren zuliebe, wie es Hirscher verlautete, schwebt Vonn nicht vor. Es soll mehr als ein PR-Coup. “Dabeisein ist nicht mein Ziel. Mein Plan ist ganz klar, wieder dahin zu kommen, wo ich schon einmal war”, stellte Vonn klar. “Dieses Titan-Teil im Knie funktioniert recht gut.” 

Rädler, Hütter & Co. wollen Vonn-Party crashen

Crashen Hütter, Rädler & Co. die Vonn-Party? Österreichs Speedspezialistinnen wollen im Schatten der Vonn-Party erneut zuschlagen. Beim Auftakt in Beaver Creek sorgten der Abfahrtssieg von Conny Hütter und Rang drei im Super-G durch Ariane Rädler (vor Hütter) für prächtige Stimmung. Rädler: „Jetzt bin ich voll motiviert für St. Moritz. Ich mag die Strecke sehr gern, habe hier schon einen fünften Platz.“

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