Rund um die Pleite des Immobilienimperiums des Tirolers Rene Benko und seines Signa-Konzerns geht die Suche nach Geld weiter. 

Wie der “Standard” am Mittwoch berichtet, hat Signa Prime-Masseverwalter Norbert Abel die TPA Steuerberatung auf 11,3 Mio. Euro geklagt. Der Betrag setze sich aus dem Honorar der TPA von 3,15 Mio. Euro und Schadenersatz von rund 8 Mio. Euro zusammen. Die Kanzlei bestreitet die Vorwürfe, im April gibt es einen Termin beim Handelsgericht Wien.

Der Vorwurf des Masseverwalters: Die TPA soll es unterlassen haben, den Vorstand der Signa Prime rechtzeitig davon zu informieren, dass die materielle Insolvenz bereits vor Ende 2023 eingetreten sei und einen Insolvenzantrag erfordert hätte. Durch die Verzögerung sei der Prime großer Schaden entstanden, den man zugunsten ihrer Gläubigerinnen und Gläubiger ersetzt bekommen möchte.

TPA: Konstruierte Vorwürfe durch Masseverwalter

Laut Klage soll die TPA maßgebend am Aufbau und der laufenden Begleitung der komplexen Struktur der Prime beteiligt gewesen sein. Die TPA habe mit ihrem Verhalten “ein beispielloses Kapitalkarussell ermöglicht”. Und: Ihre Leistungen seien “wertlos” gewesen und “sogar schädlich für die Gesellschaft und ihre Gläubiger”, berichtet der “Standard”.

Die beklagte Steuerberatungskanzlei bestreitet all diese Vorwürfe und Darstellungen in ihrer Klagebeantwortung, sie habe alle ihre Aufgaben pflichtgemäß, sach- und fachgerecht erledigt und schulde der Klägerin nichts. Sowohl der Sachverhalt als auch die behaupteten Ansprüche seien “konstruiert”. Der Kläger funktioniere den Steuerberater “zum Übervorstand” seines Mandanten um.

Die TPA steht nicht zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Sie erlangte auch Bekanntheit als Steuerberatungskanzlei der spektakulär pleite gegangenen Commerzialbank Mattersburg. Eine Rolle bei der Klage durch den Signa Prime-Masseverwalter spielt laut “Standard” auch die TPA-Partnerin Karin Fuhrmann, die Vorstandsvorsitzende der (inzwischen auch insolventen) Familie Benko Privatstiftung ist.

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